Geschäftsklima in der Region Chicago hellt sich überraschend auf.
Die US-Börsen haben am Donnerstag kurz nach Handelsbeginn leicht im Plus notiert. Gegen 16.15 Uhr gewann der Dow Jones Industrial Index um 49,10 Einheiten oder 0,28 Prozent auf 17.743,78 Zähler. Der S&P-500 Index stieg 3,23 Punkte oder 0,16 Prozent auf 2.074,00 Zähler. Der Nasdaq Composite Index stieg 6,74 Punkte oder 0,14 Prozent auf 4.785,99 Einheiten.
Es ist vor allem die Hoffnung auf stützende Maßnahmen der weltweiten Notenbanken, die die Anleger zumindest etwas bei Laune hält. Eine Rede in London von James Bullard, dem Chef der US-Notenbank Fed in St. Louis, könnte am Donnerstagabend neue Hinweise geben auf die weitere US-Zinspolitik. Nicht wenige Experten gehen inzwischen davon aus, dass die Fed den Leitzins vor 2018 nicht erneut anheben werden. Die anderen großen Zentralbanken wie die EZB, die Bank of England und die japanische Notenbank werden laut den Experten vom Vermögensverwalter Amundi ihr Engagement ausbauen.
Starke Impulse seitens der Konjunktur gab es zunächst nicht. Die wöchentlichen Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt fielen in etwa wie erwartet aus. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen von niedrigem Niveau aus leicht an. Allerdings hat sich das Geschäftsklima in der Region Chicago im Juni überraschend deutlich aufgehellt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex sei von 49,3 Punkten im Vormonat auf 56,8 Punkte gestiegen. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf 51,0 Punkte gerechnet.
Im Fokus am Donnerstag steht abermals der US-Bankensektor nach dem Fed-Stresstest. Von den 33 geprüften Banken mit bedeutendem Geschäft in den USA fielen nur die Deutsche Bank und die US-Tochter der spanischen Banco Santander durch. Die Aktien beider Werte sackten deutlich ab: Deutsche Bank fielen an der Wall Street 3,37 Prozent und Banco Santander verloren 2,19 Prozent.
Die Wall-Street-Bank Morgan Stanley bestand den Test, muss aber ihren Kapitalplan nachbessern. Die Aktien der Finanzinstitute JPMorgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley notierten leicht im grünen Bereich.
In der Vorwoche hatte die Fed bereits verkündet, dass die eigentlichen Kapitalpuffer der Banken dick genug sind, um auch im Krisenfall die Wirtschaft mit Geld zu versorgen. Die großen US-Banken wollen nun Aktien zurückkaufen und die meisten auch mehr Dividenden ausschütten.
Außerdem präsentierte sich die Autobranche mit Verlusten. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg erwartet man in der Automobilbranche mehr Gegenwind für Umsätze in der zweite Hälfte das Jahres. Die Ford-Titel verloren über 2 Prozent sowie GM über 1,2 Prozent.