Wall Street mit leichten Verlusten zum Handelsstart erwartet

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Die Handlungsbereitschaft von Fed-Chef Bernanke sorgt für Mollstimmung, drohender Inflation mit einer strafferen Geldpolitik entgegen zu wirken.

Die expansive Geldpolitik müsse zwar noch für eine länger Zeit weiterverfolgt werden, hatte Bernanke am Donnerstag gesagt. Doch wenn sich die Wirtschaftsperspektiven "ausreichend" verbessert hätten, sei die Notenbank für eine Straffung vorbereitet. Dies gab dem US-Dollar Auftrieb.

"Sollte der Dollar weiterhin fester notieren, dürfte dies am Aktienmarkt Gewinnmitnahmen und einen Rücksetzer zur Folge haben", sagte Matt McCall von der Penn Financial Group. Dies gelte gerade bei derart dünner Nachrichtenlage, mit allen Augen auf die Bilanzen der kommenden Woche gerichtet. Zudem verringerte sich das Handelsbilanzdefizit der USA im August etwas schwächer als erwartet.

Gegen 14.50 Uhr sank der Future auf den US-Leitindex Dow Jones um 0,19 %. Am Vortag hatte er 0,63 % auf 9.786,87 Punkte gewonnen. Der Future auf den Nasdaq 100 gab um 0,39 % nach. Der Auswahlindex für Technologiewerte war am Donnerstag um 0,43 % auf 1.717,79 Punkte gestiegen.

Nachgebende Metallpreise belasteten in Europa vor allem Rohstofftitel. Diese sollten auch in den USA unter Abgaben leiden. Dies könnte für Fannie Mae und Freddie Mac ebenfalls gelten, auch wenn es vorbörslich kaum Bewegung gab. Der Direktor der für die schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer zuständigen Aufsichtsbehörde, Edward DeMarco, bezeichnete den Ausblick für beide Unternehmen als weiterhin heikel. Er sieht möglichen Finanzbedarf über die bereits geleisteten Staatshilfen von fast 100 Mrd. Dollar hinaus.

Leicht im Plus lagen Aktien von Chevron. Der US-Ölkonzern rechnet dank der gestiegenen Ölpreise wieder mit höheren Gewinnen. Der Überschuss im dritten Jahresviertel werde über dem des Vorquartals liegen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Die Gewinne aus dem Fördergeschäft sollten deutlich wachsen. Dagegen rechnet der Konzern bei Verarbeitung und Vertrieb lediglich mit einem stagnierenden Ergebnis. Die Quartalszahlen legt das Unternehmen am 30. Oktober vor.

Für Research In Motion ging es ebenfalls leicht nach oben. Das Finanzhaus Robert W. Baird hob die Papiere des Balckberry-Herstellers von "Neutral" auf "Outperform". Der anstehende Verkaufsstart neuer Produkte dürfte zum Kurstreiber werden, hieß es zur Begründung.

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