Der Dow Jones beendete den Handelstag um 210,79 Punkte oder 1,17 Prozent tiefer.
Die US-Börsen haben am Donnerstag klar im Minus geschlossen. Nachdem sie über weite Teile des Handelstages nur moderate Verluste verzeichnet hatten, drehten sie im Späthandel noch deutlicher in die Verlustzone. Technologieaktien gehörten dabei neuerlich zu den schwächsten Werten, nachdem der Ausstieg von Starinvestor Carl Icahn bei Apple für Unsicherheit sorgte.
Der Dow Jones beendete den Handelstag um 210,79 Punkte oder 1,17 Prozent tiefer bei 17.830,76 Einheiten. Der breiter gefasste S&P-500 Index verlor 19,34 Punkte oder 0,92 Prozent auf 2.075,81 Zähler. Der technologielastige Nasdaq Composite Index gab ebenfalls deutlich nach und schloss um 57,85 Einheiten oder 1,19 Prozent schwächer bei 4.805,29 Zählern.
Wie schon am Vortag präsentierten sich vor allem Technologiewerte sehr schwach. Mit einem Minus von 3,08 Prozent war die Apple-Aktie erneut größter Verlierer im Dow Jones, außerdem erreichte sie den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Waren es am Mittwoch schwache Quartalszahlen gewesen, die den Kurs gedrückt hatten, so war es heute Starinvestor Carl Icahn. Dieser hatte am Abend in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC gesagt, er sei bei Apple vollständig ausgestiegen. Den Rückzug aus dem Unternehmen begründete er mit den Risiken am chinesischen Markt.
"Die Neuigkeiten zu Icahns Ausstieg bei Apple haben die Anleger wirklich besorgt gemacht", sagte ein Aktienstratege in New York zur Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Sie hätten die guten Geschäftszahlen von Facebook überlagert.
Der Internetkonzern hatte mit seinen Zahlen die Erwartungen am Markt übertroffen - Facebook hat im ersten Quartal 2016 mit 5,38 Mrd. Dollar um 52 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahresquartal. Der Nettogewinn wurde verdreifacht. In Reaktion auf die Zahlen erhöhten unter anderem die Analysten von Goldman Sachs und Barclays ihre Kursziele für die Aktie. Sie beendete den Handelstag mit einem Plus von 7,20 Prozent.
Bereits vor Icahns Ankündigung hatten die Zinsentscheidung der japanischen Notenbank und schwache Konjunkturdaten die Stimmung an der Wall Street getrübt. Anleger hatten auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Japan gehofft, die Währungshüter ließen sie jedoch vorerst unverändert, was schon in Tokio einen Kursrutsch ausgelöst hatte. In den USA wiederum hat sich das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal deutlicher abgeschwächt als erwartet, die Wirtschaftsleistung ist nur um 0,5 Prozent gestiegen.
Neben Facebook legte außerdem eine Reihe weiterer Unternehmen Geschäftszahlen vor. Bei Mastercard etwa ist der Nettogewinn im ersten Quartal um sechs Prozent auf 959 Mio. Dollar gefallen, obwohl der Umsatz um zehn Prozent auf 2,4 Mrd. Dollar gestiegen ist. Die Zahlen übertrafen damit allerdings noch immer die Erwartungen am Markt. Die Mastercard-Aktie beendete den Handelstag trotz anfänglicher Gewinne um klare 1,22 Prozent tiefer.
Auch bei Dow Chemical und UPS konnten die vorgelegten Zahlen die Aktien nicht beflügeln. Der vor einer Fusion mit dem Konkurrenten DuPont stehende US-Chemiekonzern ist mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnrückgang in das Jahr gestartet, seine Aktien notierten um moderate 0,34 Prozent schwächer. Die Papiere des Paketdiensts UPS wiederum verloren trotz eines Rekordgewinns im ersten Quartal 1,46 Prozent.
Direkt nach Börsenschluss legten Amazon und LinkedIn Zahlen vor. Beide Unternehmen übertrafen die Schätzungen von Analysten, Amazon besonders deutlich. Im Vorfeld der Zahlenvorlage hatte die LinkedIn-Aktie 3,50 Prozent gewonnen, während Papiere von Amazon 0,75 Prozent eingebüßt hatten.