Wien am Abend: ATX rutscht nach schwachen US-Daten ab

Teilen

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei gutem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 57,46 Punkte oder 2,06 Prozent auf 2.733,08 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 25 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.758 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,95 %, DAX/Frankfurt -1,75 %, FTSE/London -1,39 % und CAC-40/Paris -2,08 %.

In einem deutlich eingetrübten Börsenumfeld hat der Wiener Aktienmarkt zum Wochenschluss kräftige Verluste hinnehmen müssen. Mit einer schwachen Eröffnung an der Wall Street und enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA rutschten die europäischen Märkte deutlich ab. So hat sich das Verbraucherklima in der weltgrößten Volkswirtschaft im April überraschend verschlechtert. Der entsprechende Index der Universität Michigan sank von 73,6 auf 69,5 Punkte.

Der Wasseraufbereiter BWT hat zum Wochenausklang seine Bilanz für das Jahr 2009 publiziert und ein durch Einmaleffekte aufgebessertes Ergebnis erzielt. Der Konzerngewinn stieg vor allem dank des Verkaufs einer Minderheitsbeteiligung um 11,5 % auf 23 Mio. Euro. Die Dividende für das Vorjahr soll von 38 auf 40 Cent je Aktie angehoben werden, hieß es. Die BWT-Aktie ging an der Spitze der Kurstafel mit einem Plus von 5,67 % bei 21,98 Euro aus dem Handel.

Der Flughafen Wien bietet im Konsortium mit einem kanadischen Partner für einen Airport auf den Malediven. Der Wiener Flughafen habe es in die engere Auswahl für die Privatisierung des Male International Airport geschafft, berichtet der "Börse-Express". Angesichts des gesperrten Flugverkehrs in Europa schnitten Aktien von Fluggesellschaften sehr schwach ab, in diesem Umfeld gaben die Titel des Flughafen Wien 1,33 % auf 42,27 Euro ab.

Der heimische Öl- und Gaskonzern OMV hat sein "Trading Statement" für das erste Quartal bekanntgegeben. Die Gesamtproduktion des Konzerns ging gegenüber dem Vorquartal von 327.000 auf 317.000 boe/Tag (Barrel Öl-Äquivalent) zurück, lag aber deutlich über dem Auftaktquartal 2009. Begründet wurde der Rückgang auf Quartalssicht mit einem länger als erwarteten Stillstand in Neuseeland und geringerer Mengen in Österreich. OMV-Anteile schlossen um 2,09 % tiefer bei 29,48 Euro.

Indessen haben Immofinanz und Immoeast von den Behörden grünes Licht für ihre Fusion bekommen. Ende April wollen die beiden Unternehmen zu einer gemeinsamen Gesellschaft verschmelzen, deren knapp 1,1 Mrd. Aktien sich auf geschätzte 100.000 Anteilseigner verteilen. Die beiden Papiere zeigten sich gut gesucht, Immoeast gewannen 3,73 % auf 4,73 Euro und Immofinanz stiegen um 3,30 % auf 3,13 Euro.

Von Analystenseite wurde ein Kommentar zu bwin publik. Die Wertpapierspezialisten von CA Cheuvreux haben die Titel von der "selected list" genommen und stufen die Aktie nun mit "underperform" ein. Das Kursziel wurde zudem um 11 % auf 41 Euro gesenkt. Zum Wochenschluss ging es bei bwin um 1,44 % nach unten auf 41,20 Euro.

Unter den Schwergewichten zählten voestalpine (minus 2,91 % auf 30,04 Euro) und die Bankenwerte von Raiffeisen (minus 4,75 % auf 35,91 Euro) und Erste Group (minus 3,11 % auf 33,70 Euro) zu den größten Verlierern. Komplettiert wurde die Riege der ATX-Schlusslichter von den Titeln der RHI mit einem Minus von 3,20 % auf 25,10 Euro.

Die zehn größten Kursgewinner von Freitag:

1. WIENER PRIVATBANK SE +8,82 Prozent
2. BWT AG +5,67 Prozent
3. FRAUENTHAL HOLDING AG +3,74 Prozent
4. IMMOEAST AG +3,73 Prozent
5. LINZ TEXTIL HOLDING AG +3,45 Prozent
6. IMMOFINANZ AG +3,30 Prozent
7. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +3,03 Prozent
8. KAPSCH TRAFFICCOM AG +2,93 Prozent
9. WOLFORD AG +2,77 Prozent
10. CENTURY CASINOS INC +2,15 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Freitag:

1. SCHLUMBERGER AG VZ -8,57 Prozent
2. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG -4,75 Prozent
3. RHI AG -3,20 Prozent
4. ERSTE GROUP BANK AG -3,11 Prozent
5. VOESTALPINE AG -2,91 Prozent
6. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -2,36 Prozent
7. OMV AG -2,09 Prozent
8. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG -1,96 Prozent'
9. TELEKOM AUSTRIA AG -1,79 Prozent
10. SCHOELLER-BLECKMANN AG -1,78 Prozent

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.