Der EU-Sondergipfel zur Causa Griechenland ist am frühen Donnerstagnachmittag zu einer Entscheidung gekommen. Statt finanzieller Unterstützung für das krisengezeichnete Euro-Mitglied soll es nun politischen Rückhalt durch die EU geben. Die Hellenen hätten nicht um finanzielle Hilfe angesucht, sondern zusätzliche Maßnahmen vorgestellt, den Staatsbankrott mit eigener Kraft abzuwenden, hieß es.
Den heimischen Aktienmarkt haben die gewichtigen Entscheidungen für Athen kaum bewegt. Der ATX bewegte sich im Verlauf überwiegend in einer Bandbreite von 20 Punkten, mehrere europäische Leitbörsen drehten allerdings in die Verlustzone.
Weiter gut gesucht präsentierten sich die "Ziegel-Aktien" von Wienerberger, die als stärkster Wert im prime market um 4,59 % auf 12,98 Euro stiegen. Das Unternehmen hat seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2009 vorgelegt und deutliche Einbrüche bei Umsatz- und Ergebniszahlen hinnehmen müssen. Der Sparkurs soll beim Konzern auch 2010 weitergeführt werden. Nach Kosteneinsparungen von 160 Mio. 2009 sollen heuer noch einmal 35 Mio. Euro an Kosten verschwinden.
Knapp hinter der Wienerberger-Aktie folgten die heimischen Immobilienwerte von Immofinanz (+2,97 % auf 2,43 Euro), Sparkassen Immo (+2,88 % auf 4,64 Euro) und CA Immo Anlagen (+2,84 % auf 7,25 Euro). In einem starken europäischen Umfeld für Stahlwerte konnten voestalpine um 2,17 % auf 25,46 Euro vorrücken. Händler verwiesen auf besser als erwartet ausgefallene Zahlen bei der Branchengröße Rio Tinto.
Die Bankenwerte an der Wiener Börse konnten am Nachmittag an die starken Vortagesgewinne anschließen und standen auf den Kauflisten der Anleger. Raiffeisen International gewannen 0,74 % auf 37,93 Euro und Erste Group notierten um 0,3 % fester bei 26,90 Euro. Nach einer Kurszielerhöhung der RCB (7,45 auf 8,7 Euro) konnten AT&S um 0,71 % auf 7,1 Euro steigen.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.45 Uhr bei 2.485,83 Punkten, das Tagestief lag zu Sitzungsbeginn bei 2.451,65 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,84 % bei 1.154,05 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 28 Titel mit höheren Kursen, 12 mit tieferen und fünf unverändert. In 2 Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 7.457.594 (Vortag: 5.388.865) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 146,53 (185,70) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 465.732 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 25,04 Mio. Euro entspricht.