Wiener Börse

ATX schließt leichter bei 2.065,30 Punkten

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Die Wiener Börse hat die Sitzung heute mit schwacher Tendenz beendet.

Die Wiener Börse hat sich bei durchschnittlichem Volumen mit tieferen Notierungen ins Wochenende verabschiedet. Der ATX beendete die Sitzung am Freitag um 29,28 Punkte oder 1,40 Prozent tiefer auf 2.065,30 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund fünf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.070 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,12 Prozent, DAX/Frankfurt +0,13 Prozent, FTSE/London -0,20 Prozent und CAC-40/Paris -0,59 Prozent.

Gewinnmitnahmen nach den massiven Aufschlägen vom Vortag hätten den ATX zum Wochenschluss ins Minus gedrückt, kommentierte ein Händler in Wien. Auch sei im Vorfeld des Feiertages am Dienstag, den viele für ein verlängertes Wochenende nutzen würden, eine gewisse Zurückhaltung spürbar gewesen. Insofern habe sich "ordermäßig nicht viel getan", das Volumen sei flau ausgefallen, so der Händler weiter. Belastet wurde der ATX vor allem von den kräftigen Kursverlusten im schwergewichtigen Bankensektor.

Als schwächster ATX-Wert schlossen Erste Group, die um 5,68 Prozent auf 17,10 Euro absackten. Die Bank hatte am heutigen Freitagmorgen die mit Spannung erwartet Zwischenbilanz präsentiert und dabei wegen hoher Abschreibungen auf Ost-Banken, Staatspapiere und Credit Default Swap-Abwertungen einen Verlust im dritten Quartal von 1,49 Mrd. Euro vermeldet. Nach neun Monaten lag der Nettoverlust bei 973 Mio. Euro; von der APA befragte Analysten hatten hier im Schnitt mit einem Minus von 950,5 Mio. Euro gerechnet.

Ein Händler in Wien bezeichnete das Erste-Zahlenwerk als "alles in allem nicht überraschend". Das Nettoergebnis sei etwas schwächer ausgefallen als im Konsensus erwartet. Als Grund für die schwache Performance der Aktie nannte er Gewinnmitnahmen, nachdem Erste Group am Vortag über zehn Prozent in die Höhe geschossen waren.

Raiffeisen schlossen am Freitag um 2,94 Prozent tiefer auf 22,25 Euro und konnten damit ihre Verlaufsverluste von bis zu zehn Prozent deutlich eingrenzen. Hier hätte zusätzlich die Angst vor einer Kapitalerhöhung belastet, kommentierte ein Händler. Am Vortag war bekannt geworden, dass das Mutterinstitut der Raiffeisen Bank International, die Raiffeisen Zentralbank, laut den Berechnungen der Europäischen Bankenaufsicht EBA zur Erfüllung der jüngst auf neun Prozent erhöhten Kernkapitalquote einen rechnerischen Kapitalbedarf von 1,9 Mrd. Euro aufweist.

Zudem hätten die Analysten der Bank of America in einer aktuellen Studie die Erste Group-Aktie jener der Raiffeisen vorgezogen, so der Händler weiter. So sei die Erste Group von "neutral" auf "buy" nach oben revidiert worden, während bei der Raiffeisen die Kauf- in eine Verkaufsempfehlung umgewandelt worden sei.

Die Gewinnerliste führten indes voestalpine an, die ohne Vorliegen fundamentaler Nachrichten um 2,80 Prozent auf 26,27 Euro kletterten. Zugewinne gab es unter den im ATX gelisteten Werten auch in CA Immo Anlagen (plus 1,00 Prozent auf 9,19 Euro) und Lenzing (plus 0,47 Prozent auf 77,51 Euro) zu beobachten.

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