Minus von 1,74 Prozent.
Die Wiener Börse hat am Mittwoch deutlich schwächer geschlossen. Der ATX fiel 45,96 Punkte oder 1,74 Prozent auf 2.599,78 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 71 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.671 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,65 Prozent, DAX/Frankfurt -0,69 Prozent, FTSE/London -0,37 Prozent und CAC-40/Paris -0,62 Prozent.
Dabei war der ATX ähnlich den übrigen europäischen Indizes sehr fest gestartet. Laut Händlern lag dies vorrangig an der saftigen Leitzinserhöhung der türkischen Nationalbank vom Vorabend und einer kurzen Stabilisierung der Währungen von Schwellenländern getragen. Nachdem dieser Effekt aber wieder verpuffte und sich die Nervosität an den Devisenmärkten wieder steigerte, drehten auch die Aktienmärkte klar ins Minus.
Nervös blicken die Anleger nun in die USA, wo nach Börsenschluss die Zinsentscheidung der Notenbank Federal Reserve ansteht. Marktteilnehmer erwarten eine abermalige Drosselung der monatlichen Anleihekäufe um 10 Mrd. Dollar, nachdem im Dezember der "Einstieg in den Ausstieg" aus der lockeren US-Geldpolitik mit einem ebenso großen Schnitt begonnen worden war. Dies könnte auch die Währungen der Schwellenländer unter Druck und die Volatilität an den Devisen-und Aktienmärkten aufrecht halten, hieß es von Händlern.
An der Wiener Börse gerieten die Papiere der Vienna Insurance Group (VIG) unter Verkaufsdruck, sie verloren nach der gestrigen Bilanzvorlage 3,20 Prozent auf 35,52 Euro. Dabei ist der Gewinn 2013 von 587,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 350 Mio. Euro gesunken, die unkonsolidierten Prämien gaben um 4,9 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro nach. Der VIG-Vorstand will die Dividende trotzdem von 1,20 Euro auf 1,30 Euro erhöhen. Die Analysten der Berenberg Bank werten das vorläufige Zahlenwerk als "leichte Enttäuschung", vor allem das Geschäft in Italien und Rumänien sei "schwach" verlaufen.
Während sich die Papiere des VIG-Branchengenossen UNIQA mit plus 0,93 Prozent solide präsentierten, rutschten die Bankenwerte Raiffeisen (minus 2,54 Prozent) und Erste Group (minus 3,23 Prozent) nach einem festen Handelsstart tief ins Minus. Die Analysten von Macquarie haben zuvor ihr Kursziel für beide Bankenwerte erhöht: Für Raiffeisen ging es nach deren Kapitalerhöhung von 25 auf 33 Euro nach oben, das Anlagevotum bleibt bei "Neutral". Die Titel der Erste Group wurden von 26 auf 33 Euro hochgestuft und die Empfehlung "Outperform" wurde beibehalten. Die Erste bleibt zudem auf der "Conviction-Buy-List" der Macquari-Analysten, sie bewerten das Geschäftsmodell und die Strategie der Ersten als "attraktiver".
Unter Gewinnmitnahmen litten die zuletzt gut gesuchten Papiere von Valneva (minus 3,38 Prozent) und Palfinger (minus 2,84 Prozent), auch die Indexschwergewichte OMV (minus 1,53 Prozent) und voestalpine (minus 2,84 Prozent) fanden sich auf den Verkaufslisten.