Anleger bei voestalpine unbeeindruckt vonn US-Einfuhrzöllen.
Die Wiener Börse hat am Dienstag im Frühhandel etwas höher tendiert. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.443,77 Punkten nach 2.432,03 Einheiten am Montag errechnet, das ist ein Plus von 11,74 Punkten bzw. 0,48 Prozent.
Die am heutigen Dienstag stattfindende US-Präsidentschaftswahl bleibt vorerst das alles bestimmende Thema an den Finanzmärkten. Nachdem in der Vorwoche verbesserte Umfragewerte des republikanischen Präsidentschaftsanwärters Donald Trump die Aktienmärkte belastet hatten, ist es zu Wochenbeginn zu einer leichten Erholung an den Börsen gekommen. Ausgelöst war diese von der Nachricht worden, dass das FBI keine weitere Ermittlungen gegen die an den Finanzmärkten bevorzugte demokratische Kandidatin Hillary Clinton führt.
Clinton führt auch die meisten Umfragen an. Die Marktteilnehmer dürften sich jedoch vorerst zurückhalten, bevor das Wahlergebnis bekannt ist. Dieses wird für die frühen Morgenstunden mitteleuropäischer Zeit erwartet. "Alles in allem sind die Anleger vorsichtig optimistisch, was einen Sieg von Clinton angeht", kommentierte ein Analyst von Nordea Markets.
Bei den Einzelwerten stiegen RHI-Aktien nach einer Zahlenvorlage um 0,62 Prozent auf 23,40 Euro. Der Feuerfestkonzern hat im dritten Quartal seinen Gewinn nach Steuern um vier Prozent auf 25 Mio. Euro gesteigert. Für 2016 erwartet man weiter einen niedrigeren Umsatz als im Vorjahr. "RHI hat ein solides drittes Quartal berichtet, das immer das schwächste ist", kommentierten die Analysten der Baader Bank die Zahlen. Die Ergebnisse seien ungefähr wie erwartet ausgefallen.
voestalpine-Titel notierten mit einem knappen Plus von 0,15 Prozent bei 32,63 Euro. Die Anleger zeigten sich damit unbeeindruckt von neuen Einfuhrzöllen in den USA, die auch den Linzer Stahlkonzern betreffen. Das US-Handelsministerium wirft verschiedenen Stahlfirmen aus Europa und Asien Dumping bei bestimmten Exportprodukten vor.
Gestützt wurde der ATX vor allem von den Kursgewinnen bei den Banktiteln Raiffeisen Bank International (plus 1,63 Prozent auf 14,95 Euro) und Erste Group (plus 1,04 Prozent auf 26,34 Euro). Auch Andritz notierten mit einem Plus von 1,49 Prozent auf 48,46 Euro im ATX-Spitzenfeld. Der Anlagenbauer hat angekündigt, am kommenden Freitag ein Aktienrückkaufprogramm über 1,92 Prozent des Grundkapitals zu starten.
Der ATX Prime notierte bei 1.241,01 Zählern und damit um 0,42 Prozent oder 5,24 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 21 Titel mit höheren Kursen, 15 mit tieferen und einer unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 324.911 (Vortag: 678.554) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 12,27 (23,43) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.