Andritz und voestalpine gesucht

Wiener Börse schließt fester

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Hoffnung auf Fortschritte im Fall Griechenlands hellte Stimmung auf.

´Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei schwachem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 19,85 Punkte oder 0,99 % auf 2.020,69 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 61 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.960 Punkten.

Nach einem schwachen Start in die Woche konnte sich der ATX am Dienstag etwas erholen. Marktbeherrschendes Thema war wieder einmal die europäische Schuldenkrise. Für eine etwas aufgehellte Stimmung am Markt sorgte die zunehmende Hoffnung auf baldige Fortschritte im Fall Griechenlands. Die Nachricht, dass die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit Italiens um eine Stufe reduziert hat, sorgte hingegen in der Früh nur kurzfristig für Unsicherheit.

Die gestrige Telefonkonferenz zwischen dem griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos und der "Troika" aus EU, IWF und EZB verlief laut dem griechischen Finanzministerium "substanziell und produktiv". Am heutigen Abend sollen die Gespräche über die Spar- und Reformschritte Athens fortgesetzt werden. Derzeit herrsche am Markt Zuversicht vor, dass Griechenland die nächste Kredittranche erhalten wird, hieß es aus Marktkreisen.

Unter den Indexschwergewichten zeigten sich Andritz (plus 3,41 % auf 66,14 Euro), Wienerberger (plus 1,61 % auf 9,06 Euro) und voestalpine (plus 2,57 % auf 23,55 Euro) gut gesucht. Auch Raiffeisen gingen mit einem moderaten Zuschlag von 0,31 % auf 22,90 Euro aus dem Handel.

Im grünen Bereich schlossen nach einem schwachen Nachmittagshandel auch Erste Group (plus 0,66 % auf 19,80 Euro). Am Montag mussten die Titel fast sechs Prozent einbüßen. Marktteilnehmern zufolge dürften die Papiere derzeit deutlich von der Situation in Ungarn belastet sein. Die dortige Regierung hat am Vorabend das umstrittene Gesetz zur vorzeitigen Tilgung von Fremdwährungskrediten zu einem festgelegten Wechselkurs beschlossen.

Dem Kommentar eines Wiener Händlers zufolge sei das neue ungarische Gesetz für die Erste Group aber "gar nicht so schlimm", da nur ein sehr geringer Prozentsatz der Kreditnehmer den Schuldenerlass tatsächlich in Anspruch nehmen werde. Indessen haben die Analysten von JP Morgan das Kursziel für die Titel der Erste Group von 48 Euro auf 32 Euro reduziert, die Kaufempfehlung wurde jedoch beibehalten.

Kursverluste mussten auch die Titel der Österreichischen Post verbuchen, welche um 1,37 % auf 20,87Euro nachgaben. Die Analysten der Credit Suisse haben ihr Kursziel für die Anteilsscheine von 25,05 Euro auf 22,65 Euro gesenkt. Das Anlagevotum "Neutral" blieb indessen erhalten.
 

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