Der ATX fiel um 43,26 Punkte oder 1,83 Prozent auf 2.314,65 Einheiten.
Die Wiener Börse hat am Dienstag mit kräftigen Verlusten geschlossen. Der ATX fiel um 43,26 Punkte oder 1,83 Prozent auf 2.314,65 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,08 Prozent, DAX/Frankfurt -0,95 Prozent, FTSE/London -0,46 Prozent und CAC-40/Paris -1,08 Prozent.
Händler berichteten von Gewinnmitnahmen an Europas Börsen nach den Anstiegen von Anfang Oktober. Belastet wurde die Börsenstimmung auch von enttäuschend ausgefallenen chinesischen Außenhandelsdaten und schlechten ZEW-Zahlen aus Deutschland.
Ein erneuter Einbruch der Importe ließ Zweifel an der Stärke der chinesischen Binnenkonjunktur aufkommen. Die Einfuhren gingen im September im Vergleich zum Vorjahresmonat stärker als erwartet um 20,4 Prozent zurück. Auch die Exporte schrumpften, allerdings nur um 3,7 Prozent und damit weniger deutlich als angenommen.
Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen in Deutschland fiel überraschend kräftig um 10,2 auf 1,9 Punkte. Analysten hatten von der Umfrage unter Anlegern und Analysten lediglich einen Rückgang auf 6,0 Punkte erwartet.
Tagesverlierer im prime market waren am Dienstag Wienerberger mit einem Minus von 4,67 Prozent auf 15,63 Euro. Abgaben gab es auch in Aktien der Ölbranche: Schoeller-Bleckmann fielen um 4,18 Prozent auf 55,90 Euro. OMV gaben 1,48 Prozent auf 24,61 Euro nach.
voestalpine fielen bei höherem Volumen um 2,40 Prozent auf 32,13 Euro. Auch in Frankfurt kamen Aktien mit einem Bezug zur Automobilbranche nach einer Gewinnwarnung des Zulieferers Leoni unter Druck. Das eingetrübte Autogeschäft und überraschend hohe Anlaufkosten bei Neuaufträgen zwingen den deutschen Autozulieferer schon wenige Monate nach einem Führungswechsel zu Abstrichen beim Gewinn. Leoni-Aktien brachen in Frankfurt um mehr als ein Drittel ein.
Unterschiedlich entwickelten sich die beiden Banktitel. Erste Group verloren bei höherem Volumen 2,22 Prozent auf 25,59 Euro. Raiffeisen konnten sich bis Handelsschluss erholen und befestigten sich um moderate 0,22 Prozent auf 13,73 Euro.
Die beiden größten Gewinner im prime market waren Semperit (plus 1,32 Prozent) und Conwert (plus 1,11 Prozent). Flughafen Wien stiegen nach Meldung von Passagierzahlen um 0,95 Prozent auf 81,71 Euro. Der Airport-Betreiber hat heuer im September um 4,3 Prozent mehr Passagiere befördert als ein Jahr davor. Insgesamt waren es 2.279.800 Fluggäste.
Neue Impulse werden jetzt von den am Mittwoch anstehenden US-Konjunkturdaten und dem Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank erwartet. Von den Zahlen und dem Bericht erhoffen sich Börsianer Hinweise auf die weitere Vorgehensweise der Notenbanker. Zudem bringt die angelaufene Berichtssaison auch einige Quartalsveröffentlichungen großer US-Konzerne.