Der ATX fiel 18,59 Punkte oder 0,71 Prozent auf 2.617,98 Einheiten.
Die Wiener Börse hat am Mittwoch in der Verlustzone geschlossen. Der ATX fiel 18,59 Punkte oder 0,71 Prozent auf 2.617,98 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 27 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.645 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,32 Prozent, DAX/Frankfurt -0,23 Prozent, FTSE/London -1,43 Prozent und CAC-40/Paris -0,55 Prozent.
Belastet von der Sorge vor einer baldigen Reduktion des US-Anleihenkaufprogramms war der europäische Handel heute überwiegend von Verlusten geprägt. Auch schwache Daten zur europäischen Industrieproduktion drückten auf die Kurse, hieß es aus dem Handel. Am Nachmittag konnten die Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet die Stimmung etwas aufhellen, der ATX blieb aber in der Verlustzone stecken.
Praet stellte nach der historischen Zinssenkung aus der Vorwoche weitere Lockerungen in Aussicht. Er betonte im Interview mit dem "Wall Street Journal", dass alle geldpolitischen Optionen "auf dem Tisch" lägen. Dabei schloss er explizit auch Anleihekäufe als Instrument nicht aus.
Von Unternehmensseite berichtete heute Wienerberger über seinen Geschäftsverlauf im dritten Quartal. Der Ziegelhersteller hat einen Nettogewinn von 25,4 Mio. Euro eingefahren und damit seinen Neun-Monats-Verlust auf 5,6 Mio. Euro reduziert. Die Experten von Citi Research bezeichneten die Zahlen als „Okay“, während Baader-Analysten von gemischten Resultaten sprachen. Zwar hätte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) positiv überrascht. Der Gewinn je Aktie blieb mit 0,15 Euro aber unter den Erwartungen und in Nordamerika hätte man mit besseren Ergebnissen gerechnet, hieß es. Die Aktien verloren bis Handelsschluss 1,17 Prozent auf 12,72 Euro.
Bankwerte schlossen ebenfalls mit größeren Abschlägen. Erste Group gab 2,08 Prozent auf 25,17 Euro nach und Raiffeisen sanken 1,08 Prozent auf 27,50 Euro. Unter den weiteren Schwergewichten konnte voestalpine bis Handelsschluss ins Plus drehen. Die Aktien der Stahlkocher legten nach größeren Verlaufsverlusten 0,14 Prozent auf 35,74 Euro zu. Immofinanz verbesserten sich um 0,61 Prozent auf 3,32 Euro und OMV rückten 0,67 Prozent auf 36,24 Euro vor. Andritz verbilligten sich hingegen um 0,76 Prozent auf 48,10 Euro.
Rosenbauer schlossen mit einem kräftigen Plus von 2,04 Prozent bei 59,39 Euro. Der Feuerwehrkonzern rüstet zwei weitere Tunnel in Europa mit Löschanlagen aus. Diesmal liefert das Unternehmen nach Luxemburg - 110 Stück im Wert von 2,2 Mio. Euro kommen in die neu errichteten Tunnel Grouft - dieser ist fast drei Kilometer lang - und Stafelter, teilte Rosenbauer am Mittwoch mit.
Vienna Insurance Group (VIG) übernahmen mit einem Verlust von 2,62 Prozent auf 36,40 Euro die rote Laterne im ATX. Die VIG-Aktie hatte bereits am Vortag nach einer Gewinnwarnung 3,68 Prozent eingebüßt. Die Analysten der Credit Suisse haben das Kursziel für die Versicherungsaktien nach der Gewinnwarnung von 40,10 auf 38,56 Euro zurückgenommen. Das Votum blieb bei „Underperform“.