Fremdsprachen im Beruf immer wichtiger

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Fremdsprachenkenntnisse spielen im Arbeitsalltag eine immer größere Rolle. Jeder zweite Arbeitnehmer gibt an, dass diese für seinen Beruf wichtig oder sehr wichtig sind. Jeder Dritte nutzt Fremdsprachen häufig bis sehr häufig, 30 % zumindest hin und wieder. Das zeigt eine aktuelle Gallup-Studie (500 Befragte) für das Wifi. Nur 37 % brauchen selten bis nie Fremdsprachen im Job.

Die wichtigste Sprache ist nach wie vor Englisch: Sie wird von 99 % derjenigen, die zumindest eine Fremdsprache beherrschen, gesprochen. Mit großem Abstand folgt Französisch (33 %), dahinter Italienisch (14), Spanisch (11) und Russisch (4).

Zwar werde die Notwendigkeit, weitere Sprachen wie Ostsprachen oder Chinesisch zu beherrschen, von den Arbeitnehmern gesehen. Wirklich erlernt werden diese aber selten, so der Institutsleiter des WIFI Österreich, Michael Landertshammer. Als Grund sieht er, dass nur 11 % eine Sprache aus rein beruflichen Gründen lernen, rund die Hälfte tut dies auch aus privatem Interesse.

Als Verhandlungssprache sei zwar ohnehin Englisch etabliert, betont Landertshammer. Kenntnisse anderer Sprachen auf Smalltalk-Niveau wären allerdings ebenfalls sehr wichtig: "Das kann Eisbrecher-Wirkung haben."

Kritik kommt in der Studie von den Arbeitnehmern am derzeitigen innerbetrieblichen Weiterbildungsangebot: Mehr als die Hälfte empfindet es als wenig oder gar nicht zufriedenstellend, 49 % nennen es in Zusammenhang mit ihrer beruflichen Herausforderung nicht ausreichend. Nur ein Drittel ist mit dem aktuellen Angebot der Arbeitgeber sehr zufrieden oder zufrieden. 17 % sehen unterdessen gar keine Notwendigkeit für sprachliche Weiterbildung.

Landertshammer ortet eine Diskrepanz zwischen dem internen Fortbildungsangebot und den "berechtigt hohen Erwartungen seitens der Arbeitgeber". Schließlich hätten 2009 bei einer Studie für das Wifi 80 % der Unternehmer angegeben, dass Fremdsprachenkenntnisse bei der Personalrekrutierung eine wesentliche Rolle spielen und moniert, dass mangelnde Sprachkenntnisse zu Kundenbeschwerden, Zusatzkosten, Problemen bei Verkauf und Kundenbetreuung und im Extremfall sogar zu Auftragsverlusten führen. Da es laut Studie dennoch zusätzlichen Bedarf an Sprachkursen gibt, sind aus Landertshammers Sicht externe Anbieter "mehr denn je gefordert, diese Lücke zu schließen".

Bei der Frage, wie Arbeitnehmer eine Sprache erlernen wollen, stehen Kurse mit persönlicher Anwesenheit zwar immer noch ganz oben auf der Beliebtheitsskala (2,04 nach Schulnotensystem). Doch auch die Kombination mit E-Learning (2,24) wird - über alle Altersgruppen hinweg - gut angenommen. Wenig Vertrauen gibt es in reine Online-Sprachplattformen (3,72).

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