Telekom Austria-Chef Hannes Ametsreiter sieht durch die gut 1 Mrd. Euro teure LTE-Lizenzersteigerung momentan keinen Bedarf an einer Kapitalerhöhung, am Ausblick für das heurige Jahr werde festgehalten.
Der Preis für 70 MHz-Frequenzen werden aus liquiden Mitteln und über Fremdkapital aufgebracht. Ob es sich dabei um einen Bankkredit oder um Anleihen handelt, ließ Ametsreiter am Dienstag vor Journalisten offen. Die Analysten der Erste Group erwarten einen zusätzlichen Finanzbedarf von knapp 200 Mio. Euro.
Im Dezember des heurigen Jahres will Marktführer Telekom die vorhandenen 800 MHz-Frequenzen auf die nächste Mobilfunkgeneration LTE umgestellt haben, das Netz soll dann fünf bis sieben mal schneller sein als derzeit - allerdings nur für die Kunden, die den 10 Euro LTE-Aufschlag zahlen. Für die Diskontschiene "Bob" gibt es noch keine LTE-Pläne. Derzeit bietet die Telekom (A1) bereits in den Ballungsräumen LTE an, bisher haben sich einige tausend Kunden dafür angemeldet.
Dass der Auktionserlös im europäischen Vergleich sehr hoch war, führt Ametsreiter auf das "nicht transparente" Versteigerungsverfahren durch die Regulierungsbehörde RTR zurück. "Das war einzigartig in Europa, niemand hat das so gemacht. Für uns ist das eine Riesenbelastung", so der Telekom-Vorstandsvorsitzende. Er wünscht sich, dass ein Teil des Versteigerungserlöses für die Breitbandförderung zweckgebunden wird.