Gasstreit

Gazprom stellt Gastransit über Ukraine ein

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Der russische Gasriese setzt ab 2019 auf die Pipeline Turkish Stream.

Der vom Kreml gesteuerte russische Energieriese Gazprom hat Pläne bekräftigt, ab 2019 kein Gas mehr durch die Ukraine in die Europäische Union zu pumpen. "Der russisch-ukrainische Gastransitvertrag wird nach dem Auslaufen 2019 nicht verlängert, ein neuer Vertrag ist nicht geplant", sagte Vizevorstandschef Alexander Medwedew am Dienstag Agenturen zufolge in Moskau.

Gazprom setze auf den Bau der Pipeline Turkish Stream durch das Schwarze Meer bis zur türkisch-griechischen Grenze, sagte Medwedew. Ein entsprechendes Regierungsabkommen soll noch im Juni unterschrieben werden.

In den vergangenen Jahren hatte es wiederholt Streit gegeben zwischen Russland und der Ukraine, dem wichtigsten Transitland für russisches Gas in Richtung EU. Grund war unter anderem ein Konflikt um unbezahlte Rechnungen. Das hatte auch zu einem Lieferstopp geführt.

Medwedew zufolge wird Gazprom im laufenden Jahr rund 155 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa und in die Türkei pumpen. 2014 hatte das Unternehmen dorthin noch 159,4 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert.

Turkish Stream gilt als Nachfolgeprojekt von South Stream, das Russland Ende 2014 gestoppt hatte. Die geplanten vier Stränge von Turkish Stream sollen eine Jahresleistung von insgesamt 63 Milliarden Kubikmeter haben. Erste Lieferungen sind für Dezember 2016 geplant.
 

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