Europas größter Versicherer hat Q3 dank operativer Verbesserungen wieder einen Milliardengewinn eingefahren. Der Überschuss hat bei 1,32 Mrd. Euro gelegen. Analysten hatten im Schnitt nur mit 1,18 Mio. Euro gerechnet.
Vor Jahresfrist hatte die mittlerweile an die Commerzbank verkaufte Tochter Dresdner Bank das Ergebnis noch massiv belastet, was zu einem Verlust von gut 2 Mrd. Euro führte.
Das operative Ergebnis der Allianz stieg Juli bis September um 23 % auf 1,93 Mrd. Euro. Das ist der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2008. Der Umsatz kletterte um 5 % auf 22 Mrd. Euro. Beide Werte lagen über den Markterwartungen.
Die Allianz könne auch in Zeiten mit niedrigen Zinsen und schwierigen Börsen solide Ergebnisse erzielen, erklärte der neue Finanzchef Oliver Bäte. Die Kapitalausstattung sei im dritten Quartal gestiegen. Operativ lief es vor allem in der Kernsparte Schaden- und Unfallversicherung nicht rund: Hier ging das Ergebnis um 18 % zurück. Die Rezession bereitete der Allianz vor allem in der Kreditversicherung Probleme - und regional in Deutschland, Frankreich und Italien.
Dafür vervierfachte sich der operative Gewinn in der Lebens- und Krankenversicherung und verdoppelte sich in der Sparte Financial Services, zu der unter anderem die Vermögensverwaltung und die restlichen Bank-Aktivitäten gehören. Hier wirkte sich aus, dass das verbesserte Marktumfeld weniger Abschreibungen erforderlich machte.
Die starke Quartalsbilanz hat der Allianz-Aktie am Montag vorbörslich Auftrieb gegeben. Im Geschäft des Brokerhauses Lang & Schwarz lagen die Aktien des Versicherers 2,3 % über ihrem Freitagsschluss von 79,31 Euro und waren damit Spitzenreiter im DAX. "Die Zahlen lagen über den Erwartungen", sagte ein Börsianer. "Zudem ist die Aktie unterbewertet."