Armutsschwelle: 994 Euro

Armut: Alleinerzieher am stärksten gefährdet

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Insgesamt waren 2009 eine Million Österreicher armutsgefährdet.

Ein-Eltern-Haushalte sind neben Arbeitslosen in Österreich am häufigsten von Armut bedroht. Das geht aus der EU-SILC-Erhebung 2009 (European Statistics in Income and Living Conditions) hervor, die die Statistik Austria am Donnerstag veröffentlicht hat. Fast jede dritte Person (30 %), die in einem solchen Haushalt lebt, ist betroffen. Insgesamt waren 2009 12 % der Bevölkerung bzw. rund eine Million Menschen gefährdet.

Auch Pensionisten gefährdet
Sieht man sich die soziodemografischen Merkmale an, tragen neben den Alleinerziehern auch alleinlebende Pensionistinnen (28 %) und Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (26 %) ein hohes Armutsrisiko. Bei Familien mit drei und mehr Kindern lebte jede fünfte Person in einem armutsgefährdeten Haushalt (20 %).

Arbeitslosigkeit bringt höchstes Risiko
Der beste Schutz ist laut Statistik Austria die Erwerbstätigkeit: Wer 2008 das ganze Jahr Vollzeit gearbeitet hat, hatte mit fünf Prozent die niedrigste Armutsgefährdungsquote. Mehr als sechs Monate Arbeitslosigkeit brachten mit 39 % das höchste Armutsrisiko. Es gibt aber auch die "Working Poor", also Personen, denen trotz Ausübung einer Erwerbstätigkeit kein ausreichendes Haushaltseinkommen zur Verfügung steht. Laut EU-SILC 2009 sind dies sieben Prozent der Erwerbstätigen.

Als armutsgefährdet gelten Personen mit niedrigem Haushaltseinkommen, die Armutsgefährdungsschwelle liegt bei 60 % des nationalen Medianeinkommens. Das Jahreseinkommen armutsgefährdeter Haushalte liegt im Mittel um 171 Euro pro Monat unter der Armutsgefährdungsschwelle, die Armutsgefährdungslücke beträgt damit 17 %.

Armutsschwelle: 994 Euro 
Die Armutsgefährdungsschwelle für Alleinlebende lag 2009 in Österreich bei einem verfügbaren Einkommen von 994 Euro pro Monat. Für jeden weiteren Erwachsenen im Haushalt erhöhte sich die Gefährdungsschwelle um 497 Euro, für jedes Kind um 298 Euro. Insgesamt waren im Berichtsjahr 2009 12 Prozent der Bevölkerung bzw. rund eine Million Menschen armutsgefährdet. Etwa die Hälfte davon war gleichzeitig mit finanzieller Deprivation konfrontiert (488.000 Personen), somit lag die manifeste Armut (Kombination aus Armutsgefährdung und finanzieller Deprivation) wie im Jahr 2008 bei rund 6 Prozent.
 

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