Nach Deutschland und Frankreich hat auch Großbritannien ein hartes Vorgehen gegen überzogene Gehalts- und Bonuszahlungen in der Bankbranche angekündigt. Der britische Premierminister Gordon Brown forderte in einem Interview mit der "Financial Times", dass Gehaltszahlungen und Boni sich nicht an spekulativen Gewinnen, sondern an den langfristigen Ergebnissen der Banken orientieren müssten.
Zudem sollten Banken die Boni wieder einziehen können, sollte die Geschäftsentwicklung in den kommenden Jahren negativ sein. Hierzu werde er "harte Maßnahmen" ergreifen, sagte Brown im Vorfeld des G-20-Gipfels in den USA. Allerdings zeigte sich Brown dem Blatt zufolge zurückhaltend zu den vor allem von Frankreich geforderten verpflichtenden Obergrenzen für Boni. Großbritannien werde hier nicht vorpreschen.
Am Montag hatten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in Berlin ein Ende der umstrittenen Bonussysteme für Banker gefordert. Beim Gipfel der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G-20) Ende September in den USA wollen beide zudem Fortschritte beim Risikomanagement großer Banken einfordern.
In beiden Regierungen wird befürchtet, dass die Stabilisierung von Konjunktur und Finanzmärkten die Umsetzung der bereits vereinbarten Reformen des Weltfinanzsystems ausbremsen könnte.