BAWAG-Eigentümer kauft US-Militär-Dienstleister

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Der US-Finanzinvestor Cerberus hält militärische Hilfsdienste in Krisengebieten offenbar weiterhin für ein lukratives Geschäft. Der US-Fonds - hierzulande Eigentümer der BAWAG P.S.K. - zahlt einschließlich Schulden 1,5 Mrd. Dollar für das US-Unternehmen DynCorp. Dessen Management stimmte bereits zu, will aber dennoch noch vier Wochen auf ein besseres Angebot warten.

Die DynCorp-Aktionäre sollen je 11,75 Dollar für ihre Anteilsscheine bekommen, der Kurs stieg in New York um rund 50 % bis auf 17,48 Dollar. Cerberus will das Unternehmen von der Börse nehmen. An der Finanzierung beteiligt ist neben Bank of America-Merrill Lynch, Citigroup und Barclays auch die Deutsche Bank.

DynCorp begleitet und unterstützt die US-Truppen in Ländern wie Afghanistan. Dabei schulen die Mitarbeiter unter anderem die afghanische Polizei, sorgen aber auch für die Verpflegung in den US-Militärstützpunkten und warten die Fahrzeugflotte der Armee.

Der Einsatz privater Dienstleister bei Kriegseinsätzen löste schon mehrfach öffentliche Kritik in den USA aus. Anfang des Jahres hatte ein Sonderinspekteur der Regierung vor Verschwendung von Staatsgeldern im Zusammenhang mit Aufträgen an DynCorp im Irak gewarnt.

2007 war die Sicherheitsfirma Blackwater mit einem umstrittenen Einsatz im Irak im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Mehrere Mitarbeiter waren als Bewacher eines Konvois von US-Diplomaten in eine Schießerei in Bagdad geraten, bei der zahlreiche Zivilisten getötet oder verletzt wurden.

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