Die Deutsche Bank hält in der Ukraine die größten Schwierigkeiten für überstanden und sieht dort Wachstumschancen für ihre neuen Töchter.
"Wir rechnen damit, dass die Ukraine 2009 die Talsohle durchschritten hat und bereits 2010 moderates Wachstum stattfindet", sagte der Deutschlandchef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, der "Börsen-Zeitung".
Die Unternehmen in dem Land seien wettbewerbsfähig und ertragskräftig. Langfristig werde sich der Einstieg der Deutschen Bank in der Ukraine auszahlen, zeigte sich Fitschen überzeugt. Die Deutsche Bank hat in dem osteuropäischen Land, das stark von der Krise betroffen ist, eine eigene Gesellschaft aufgebaut, um unter anderem Handelsfinanzierungen anzubieten. Wenn sich die Lage in der Ukraine bessere, seien Zukäufe nicht ausgeschlossen, sagte Fitschen.
Konkurrenten bewerten Ukraine-Risiko höher
Konkurrent Commerzbank, der schon länger in der Ukraine tätig ist, hatte kürzlich erklärt, in dem Land die größten Herausforderungen in Osteuropa zu sehen. Dort schlummerten noch hohe Risiken, insbesondere im Firmenkundengeschäft.
Die Ukraine läuft in Gefahr, ihre Schulden gegenüber ausländischen Banken und Firmen nicht mehr bedienen zu können. Das Land hat vom IWF einen Milliardenkredit bekommen. Angesichts der Schwierigkeiten ziehen sich einzelne Banken aus dem Land zurück.
Auch bei der österreichischen Raiffeisen wird das Risiko in der Ukraine noch sehr groß eingeschätzt. Dort erwartet man neben Lettland und Ungarn die meisten Kreditausfälle. Der Höhepunkt soll 2010 erreicht werden. Die Bank Austria hat unter anderem mit einem Stopp ihres Filialausbaus sowie mit einem Abbau der Mitarbeiter in der Ukraine auf die Wirtschaftskrise geantwortet.