Der deutsche Bund hat nach einem Zeitungsbericht schärfere Vergütungsregeln für Bankenmanager ausgearbeitet. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe mit der Bundesbank eine entsprechende Vorschrift, die bald umgesetzt werden soll, erarbeitet, berichtete das "Handelsblatt".
Dem Entwurf zufolge dürfen die Banken die Gehälter ihrer Manager nicht mehr an kurzfristigen Renditen orientieren und damit spekulative Geschäfte provozieren. "Die Vergütungssysteme müssen so ausgerichtet sein, dass schädliche Anreize zur Eingehung unverhältnismäßig hoher Risikooptionen vermieden werden", zitierte die Zeitung aus dem Papier.
Infrage gestellt würden auch Gehälter, die im Wesentlichen auf Boni basierten. "Schädliche Anreize können unter anderem durch eine signifikante Abhängigkeit eines Mitarbeiters von einer variablen Vergütung entstehen", hieß es der Zeitung zufolge in dem Papier. Unter schädlichen Anreizen verstehe die BaFin auch "bedeutende vertragliche Abfindungsansprüche, auf die trotz individueller negativer Erfolgsbeiträge des Mitarbeiters ein der Höhe nach unveränderter Anspruch entsteht".
Der "individuelle Erfolgsbeitrag" eines Mitarbeiters müsse künftig den "Gesamterfolg des Instituts" einbeziehen. Gehe es der Bank schlecht, müsse automatisch die variable Vergütung sinken. Zudem verlange die BaFin ein spezielles Gremium zur Kontrolle der institutseigenen Bonussysteme.
Die Forderung nach einer langfristiger ausgerichteten Regeln für die Vergütung von Bankmanager ist von den großen Industrie- und Schwellenländern (G-20) als eine der Konsequenzen aus der aktuellen Finanzkrise erhoben worden.