Dubai-Krise: RZB-Verlustrisiko bei 30 Mio. Euro

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Bei dem in Zahlungsnöten steckenden Immobilienentwickler Dubai World ist von den drei heimischen Großbanken nur die RZB leicht betroffen. Diese beziffert das maximale Verlustpotenzial auf rund 30 Mio. Euro. Bei dem international syndizierten Kredit, an dem die RZB beteiligt ist, handelt es sich um ein Volumen von 5 Mrd. Dollar, der Anteil der RZB ist also relativ klein.

Für einen Ausweg aus seiner Finanzkrise erhält Dubai Unterstützung vom Rest der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Die Zentralbank in Abu Dhabi bot lokalen und ausländischen Banken in Dubai eine Liquiditätshilfe an.

RZB-Chefanalyst Peter Brezinschek sieht indessen keine Gefahr für eine neue Finanzkrise. "Auch wenn die Verunsicherung nach dem angepeilten Schuldenmoratorium von Dubai World noch etwas andauern könnte, sehen wir darin eher die Nachwirkungen der globalen Schulden- und Immobilienblase und auf keinen Fall den Auftakt zu einer neuen globalen Finanzkrise", so Brezinschek.

Für eine neue Finanzkrise sei die Summe, um die es gehe, zu klein, erläutert der Chefanalyst. Bei den Immobilienkrediten in den USA sei es um mehrere Tausend Milliarden US-Dollar gegangen, während die Verbindlichkeiten von Dubai World gerade einmal 59 Mrd. Dollar ausmachen dürften.

Schätzungen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zufolge beläuft sich das Exposure der europäischen Banken in den VAE auf rund 87,3 Mrd. Euro, wobei laut JP Morgan 60 % davon auf Dubai World und Nakheel entfallen. "Das kostet zwar einige der kreditgebenden Banken - vor allem in Großbritannien und den Golf-Staaten - viel Geld, sollte wirklich der Großteil der Kredite nicht einbringlich sein, ist aber nicht existenzbedrohend für die großen Institute", so Brezinschek. Zum Vergleich: Das Exposure der österreichischen Banken beträgt laut BIZ rund 1,9 Mrd. Dollar.

Als zweiten Grund, der gegen eine neue Finanzkrise spricht, führt Brezinschek die inzwischen von den Notenbanken und Regierungen weltweit gespannten Sicherheitsnetze an, um mit Problemen sogar einer großen, systemrelevanten Bank umzugehen.

Es könnten von den Zahlungsproblemen zwar einige Banken in den Nachbarländern stärker betroffen sein, die besäßen diese im Gegensatz zu Dubai aber einen gewaltigen Reichtum an Öleinnahmen und Finanzvermögen, das in Sovereign Wealth Funds geparkt wird: Kuwait besitzt so etwa 203 Mrd. Dollar, Saudi Arabien kommt auf 435 Mrd. Dollar. Diese Länder sollten also kein Problem haben, ihre systemrelevanten Banken selbst zu unterstützen, so der Analyst. Selbst Dubai dürfte auf Finanzhilfe insbesondere aus Abu Dhabi hoffen, dessen Sovereign Wealth Fund sich auf geschätzte 640 Mrd. Dollar beläuft.

Inzwischen hat die Zentralbank der VAE bereits angekündigt, die Banken in den Emiraten liquiditätsseitig zu unterstützen. Die Banken in den Emiraten und da vor allem in Dubai, hätten zusätzlich bestätigt, dass sie bereit seien, den Regierungsstellen durch Zahlungsaufschub und Restrukturierung unter die Arme zu greifen. "Für die gesamte GC-Region dürften in der nächsten Zeit allerdings die Refinanzierungskosten steigen, weshalb es zu Aufschüben von geplanten Emissionen kommen dürfte und sich die Fremdfinanzierung für die gesamte Region schwieriger gestaltet", so Brezinschek.

"Die Bitte um ein Zahlungsmoratorium für Dubai World und die dadurch ausgelösten Probleme erscheinen uns auf den ersten Blick beherrschbar, sind aber ein kräftiger Schuss vor den Bug für die internationalen Aktienmärkte", so Brezinschek. Seiner Meinung nach sollte Verkaufsdruck nach einem freundlichen Jahresausklang dann aber vielmehr von einer wieder abflauenden Konjunkturdynamik 2010 ausgehen.

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