EU macht Wetten auf Staatsschulden zu G-20-Thema

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Die EU-Länder wollen dem Handel mit Ausfallversicherungen auf Staatsschulden auch auf globaler Ebene zu Leibe rücken. Der internationale Finanzstabilitätsrat (FSB) solle den Markt untersuchen, hieß es in einem EU-Positionspapier für das Treffen der Finanzminister der G-20-Länder kommende Woche in Washington.

Insbesondere solle geklärt werden, wie sich ungedeckte Kreditausfallversicherungen (CDS) auf Liquidität und Zinsabstände beim Handel mit Staatsanleihen auswirke. "Die jüngste beachtliche Volatilität an bestimmten Staatsanleihemärkten und am damit verbundenen 'staatlichen' CDS-Markt muss dringend analysiert werden", heißt es in dem Papier, das Reuters am Donnerstag vorlag.

Hintergrund ist die Schuldenkrise Griechenlands. Angesichts der Spekulationen über das inzwischen festgezurrte Hilfspaket der Euro-Länder für Griechenland waren die Zinsen auf griechische Staatsanleihen binnen kurzer Zeit auf Rekordhöhen geschnellt. Mit den CDS können sich Investoren gegen das Risiko eines Kreditausfalls absichern. Bei ungedeckten Leerverkäufen können

Anleger an Kursausschlägen verdienen, ohne sich das gehandelte Wertpapier selbst beschaffen zu müssen. Frankreichs Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hatte gesagt, es sei zu klären, ob CDS auf Staatsschulden nur schärfer reguliert oder ganz verboten werden müssten.

EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier will dazu im Herbst eine europäische Initiative präsentieren. Auch die EU-Kommission hatte gefordert, das Problem im Kreis der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) anzupacken. Der internationale Finanzstabilitätsrat bereitet die Entscheidungen der G-20-Gruppe zur Neuregulierung der Finanzmärkte nach der Krise vor.

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