Bank- und Bauwerte stark

Europas Börsen schließen klar im Plus

Teilen

Die lockere Geldpolitk der US-Notenbank Fed beflügelte den Handel.

Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Donnerstag einheitlich mit Kursgewinnen beendet. Der Euro-Stoxx-50 ging mit einem Plus von 1,90 % auf 2.884,21 Zähler aus dem Handel.

Händler verwiesen zur Erklärung auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed, die Geldpolitik weiter zu lockern um die immer noch schwächelnde US-Konjunktur anzukurbeln. Wie die Fed am Vortag mitgeteilt hatte, sollen Staatsanleihen im Wert von 600 Mrd. US-Dollar angekauft werden.

EZB ließ Leitzins unverändert
Zudem gab am frühen Nachmittag die Europäische Zentralbank ihren Zinsentscheid bekannt. Wie erwartet, wurde der Leitzins auf einem Niveau von 1,0 % belassen. Anders als die US-Notenbank halten Europas Währungshüter allerdings an einem allmählichen Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik fest.

Weiterhin im Fokus stand die Berichtssaison, die ihren bisher positiven Verlauf fortsetzte. So gingen Swiss Re in Zürich mit einem Aufschlag von 6,43 % auf 50,5 Schweizer Franken aus dem Handel, nachdem der Schweizer Rückversicherer ein überraschend starkes Gewinnplus im dritten Quartal vermeldet hatte. Zudem gab das Unternehmen bekannt, dank verbesserter Kapitalausstattung eine milliardenschwere Wandelanleihe vorzeitig an die Holding des US-Milliardärs Warren Buffett, Berkshire Hathaway, zurückzahlen zu wollen.

In Amsterdam zeigten sich Unilever auch zum Handelsschluss gut gesucht. Mit einem Plus von 5,52 % auf 22,48 Euro konnten sich die Papiere des britisch-niederländischen Konsumgüterherstellers sogar an die Spitze des Euro-Stoxx-50 setzen. Unilever hatte im dritten Quartal - vor allem dank eines guten Geschäftsganges in den Schwellenländern - einen deutlichen Umsatz-und Ergebnisanstieg verzeichnet.

Bankwerte legten zu
Auch BNP Paribas standen im Fokus, nachdem die französische Großbank mit einem unerwartet kräftigen Gewinnsprung die Erwartungen deutlich übertreffen konnte. Die Anteilsscheine gingen infolgedessen mit einem Plus von 3,66 % auf 54,37 Euro aus dem Handel. Im Windschatten der BNP Paribas-Papiere zogen auch andere Bankentitel an. Credit Agricole verteuerten sich um 4,92 % auf 12,47 Euro und konnten sich damit im Spitzenfeld des Euro-Stoxx-50 positionieren. Auch Societe Generale und Deutsche Bank legten zu, und zwar um 4,51 % auf 44,85 Euro bzw. 2,29 % auf 41,39 Euro.

Starker Bausektor
In Frankfurt standen HeidelbergCement im Blickpunkt des Anlegerinteresses. Der Baustoffkonzern konnte im dritten Quartal von einem florierenden Geschäft in Asien und Afrika profitieren und infolgedessen den Nettogewinn auf 322 Mio. Euro steigern. Vor diesem Hintergrund zogen HeidelbergCement um 8,90 % auf 40,95 Euro an. Auch Lafarge und Saint Gobain waren gut gesucht und legten in einem europaweit starken Bausektor 5,73 % auf 45,24 Euro bzw. 4,34 % auf 35,69 Euro zu.

Enttäuscht reagierten Anleger dagegen auf die Zahlen des französischen Netzwerkausstatters Alcatel-Lucent. Dieser hatte im dritten Quartal zwar die Kehrtwende geschafft und war in die Gewinnzone zurückgekehrt, die Papiere büßten aber dennoch sehr deutlich um 7,93 % auf 2,33 Euro ein.

Unter den schwächsten Titeln im Euro-Stoxx-50 fanden sich Deutsche Telekom, die nach einem Rückgang bei Umsatz und operativem Gewinn den ganzen Tag über mit Kursverlusten tendiert hatten. Sie gingen mit einem Abschlag von 1,72 % auf 10,27 Euro aus dem Handel. Auch Telecom Italia ermäßigten sich und fungierten mit einem Minus von 3,54 % auf 1,06 sogar als Schlusslicht im Euro-Stoxx-50.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.