USA belasten

Europas Leitbörsen schließen schwächer

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Euro-Stoxx-50 verlor 16,19 Punkte oder 0,55% auf 2.902,12 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag mit Ausnahme von dem Handelsplatz in London mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um moderate 16,19 Einheiten oder 0,55 Prozent auf 2.902,12 Zähler.

An Europas Leitbörsen haben am heutigen Tag der immer noch anhaltende Verwaltungsstillstand der USA und die näher rückende Deadline, zu der die Schuldenobergrenze in den USA schlagend wird, die Nachrichtenlandschaft dominiert. Die schwache Eröffnung der Wall Street drückte die Kurse am Nachmittag zusätzlich ins Minus. Der Feiertagshandel in Deutschland könnte zu dem ruhigen Handelstag beigetragen haben.

Am heutigen Vormittag standen in Europa die Veröffentlichung der Daten einiger Einkaufsmanagerindizes auf der Agenda. Nach aktuellen Daten konnte die Privatwirtschaft in der gesamten Eurozone zum Ende des Sommerquartals spürbar zulegen und sorgte damit für zwischenzeitlichen Auftrieb. Der Einkaufsmanagerindex, der Dienstleister und Industrie zusammenfasst, stieg zum August um 0,7 auf 52,2 Punkte.

Der "Government Shutdown" in den USA ist trotz der gestern abgehaltenen Gesprächen zwischen Demokraten und Republikanern weiterhin Realität. Derzeit befinden sich hunderttausende Staatsbedienstete in Zwangsurlaub. Die oppositionellen Republikaner würden nur dann einen gemeinsamen Haushalt mit Obamas Demokraten verabschieden, wenn die Gesundheitsreform zumindest aufgeschoben wird.

Laut einem Börsianer würde der wichtigere Verhandlungsgrund allerdings die Deadline der Schuldenobergrenze sein. Denn, sollte bis zum 17. Oktober kein Konsens zwischen den beiden Parteien herrschen und die Obergrenze angehoben werden, könnten die USA keine neuen Schulden aufnehmen und wären somit zahlungsunfähig.

In einem europäischen Branchenvergleich präsentierte sich der Telekommunikationssektor mit einem Plus von 0,20 Prozent an der Spitze. Als schwächster Branche schloss die Medienindustrie mit einem Minus von 0,93 Prozent.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 hielten sich Unilever an erster Stelle und schlossen um 1,02 Prozent befestigt auf 27,78 Euro. Als Schlusslicht im europäischen Leitindex notierten Schneider Electric mit einem Tagesverlust von 3,17 Prozent bei 60,46 Euro.

Laut einem Zeitungsbericht konnte Daimler im September so viele Mercedes-Neuwagen wie nie zuvor verkauft. Der Absatz sei um 15,9 Prozent auf 142.000 Autos gestiegen, berichtete die "Bild am Sonntag". Besonders in den USA und China gab es demnach eine große Nachfrage. Daimler-Titel notierten im Euro-Stoxx-50 als drittgrößter Tagesgewinner mit plus 0,73 Prozent bei 57,85 Euro.

Vor dem Abschluss der geplanten Übernahme von E-Plus durch Telefonica Deutschland bedarf es noch der Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörde. In den nächsten Wochen wird die Anmeldung zur Übernahme des Konkurrenten erwartet, nachdem am Mittwoch die Aktionäre der niederländischen KPN den Weg für den geplanten Verkauf freigemacht hatten. Die Akquisition soll ein Volumen von mehr als 8 Milliarden Euro haben. Nun sind die Wettbewerbshüter am Zug. Telefonica Deutschland legten um 2,08 Prozent auf 5,90 Euro zu.

Die Käufersuche für einen Anteil an der deutschen Commerzbank geht weiter. Auch die für die italienische Großbank Intesa Sanpaolo kommt eine Übernahme nicht in Frage. "Ich schließe ein Interesse an der Commerzbank kategorisch aus", sagte der neue Intesa-Chef Carlo Messina der italienischen Zeitung "Il Sole-24 Ore". Die italienischen Bank-Titel gaben um 0,83 Prozent auf 1,674 Euro ab, während Commerzbank gar um 2,09 Prozent auf 8,742 Euro einbrachen.

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