Börsen und Märkte

Europas Leitbörsen uneinheitlich

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Banco Espirito Santo-Bailout wichtigstes Thema an den Börsen.

Die Leitbörsen in Europa zeigten sich am Montag am Vormittag mehrheitlich schwächer. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 11.00 Uhr mit plus 0,21 Prozent oder 6,46 Punkte bei 3.079,03 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel 0,63 Prozent oder 58,04 Zähler auf 9.152,04 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,07 Prozent oder 4,55 auf 6.674,63 Punkte.

Großes Thema an den europäischen Börsen war die Rettung der Banco Espirito Santo durch die portugiesische Regierung. Die portugiesische Notenbank hat die Kontrolle über die Bank übernommen, nachdem sie 4,9 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt hatte. Die Bank soll in einen "guten" Teil und eine Bad Bank aufgespalten werden. Der "gute" Teil der Bank soll eine Spritze von eben diesen 4,9 Mrd. Euro erhalten.

Zudem hatten die Börsen auch noch mit den Kursverlusten der letzten Woche zu kämpfen. Im Verlauf stehen kaum weiter Konjunkturdaten am Programm.

Branchenseitig waren Versicherungstitel am frühen Vormittag gut im Plus. Unternehmen, die im Bereich Verbrauchsgüter tätig sind, mussten hingegen Verluste hinnehmen. Banktitel konnten nach den massiven Verlusten der Vorwoche wieder einen leichten Zuwachs verzeichnen.

Die größte europäische Bank HSBC hat wegen eines schwachen Geschäfts im Investmentbanking in der ersten Jahreshälfte weniger verdient. Der Vorsteuergewinn sackte um zwölf Prozent auf 12,3 Milliarden US-Dollar ab. Damit wurden die Erwartungen von Analysten verfehlt. Die Aktie erhöhten sich nach der Bekanntgabe der Zahlen um 0,75 Prozent auf 633,80 Pence. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von knapp 9,5 Milliarden Dollar übrig, fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Allein im Investmentbanking sackte der Gewinn um zwölf Prozent ab.

Die Papiere von Hugo Boss gaben wegen Spekulationen über einen Ausstieg von Finanzinvestor Permira um 1,2 Prozent auf 104,55 Euro nach. Ein Händler sah einen entsprechenden Bericht als Belastung. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Verweis auf drei informierte Personen geschrieben, Permira wolle seinen Anteil an dem Modekonzern abstoßen. Hugo Boss wollte das am Samstag nicht kommentieren, Permira war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Alcatel-Lucent-Aktien verloren 0,47 Prozent auf 2,56 Euro. Morgan Stanley hatte für das Telekommunikationsunternehmen in einer positiven Analyse eine Kaufempfehlung ausgesprochen.

Balfour Beatty konnte hingegen um 2,85 Prozent auf 246,64 Pence zulegen. Die Fusionsgespräche zwischen dem britischen Infrastrukturunternehmen und dem ebenfalls britischen Unternehmen Carillion scheiterten letzte Woche. Balfour Beatty wollte den geplanten Verkauf des New Yorker-Geschäfts nicht, wie gefordert, abbrechen.

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