Weitere Zinssenkung in nächsten Monaten nicht ausgeschlossen.
Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent. Das beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag bei seiner auswärtigen Sitzung im slowenischen Ljubljana, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.
Zwar steckt die Wirtschaft im Euroraum weiter in der Rezession, was eigentlich für eine Lockerung der Geldpolitik spricht. Andererseits ist Zentralbankgeld für Banken aber bereits so günstig wie nie seit Einführung des Euro 1999. Deshalb ist der Effekt einer weiteren Zinssenkung umstritten. Die EZB selbst hatte beklagt, dass ihre Zinspolitik nicht überall im Euroraum wie gewünscht ankommt.
Zudem zeigt sich die Inflation auch wegen steigender Energiekosten und Steuererhöhungen etwa in Spanien unerwartet hartnäckig. Im September kletterte die jährliche Teuerungsrate nach einer ersten Schätzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat nochmals leicht auf 2,7 Prozent.
Beobachter schließen eine weitere Verbilligung von Zentralbankgeld in den kommenden Monaten nicht aus. Zunächst jedoch werde die Notenbank beobachten, wie ihr jüngst verkündeter Plan wirke, notfalls unbegrenzt Anleihen von Euro-Krisenstaaten wie Spanien und Italien zu kaufen.