EZB-Notenbanker warnt vor zu großem Optimismus

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EZB-Ratsmitglied Yves Mersch hat ungeachtet sich mehrender Anzeichen für eine Besserung der Wirtschaftslage vor verfrühtem Optimismus gewarnt. Die EZB gehe zwar davon aus, dass die Wirtschaft in den Ländern der Währungsunion ab Mitte 2010 wieder wachsen werde, die ersten positiven Konjunkturdaten dürften aber nicht überbewertet werden, sagte der Chef der Zentralbank von Luxemburg der Börsen-Zeitung.

"Anhand der jüngsten harten Indikatoren können wir lediglich erkennen, dass sich die Geschwindigkeit des Absturzes verlangsamt - aber immer noch in negativem Territorium." Die von vielen Experten ausgemachten "grünen Triebe" seien aus seiner Sicht eher "grüne Wurzeln, die bekanntlich noch unter der Erde wachsen". Die Konjunkturrisiken seien weiter hoch.

Mersch hält den rekordniedrigen Leitzins von einem Prozent deshalb derzeit auch für "angemessen". Noch niedrigere Zinsen kann er sich aber offenbar nicht vorstellen. Ihr Effekt müsse infrage gestellt werden, sagte er. Außerdem gebe es auch handfeste Nachteile. "Die Funktionsfähigkeit von Geldmarktfonds sowie des Interbankenmarktes wäre gefährdet. Und schließlich haben die Banken in einem solchen Umfeld auch keinen besonders hohen Anreiz ihre Bilanzen zu bereinigen." Mersch hat im EZB-Rat Sitz und Stimme und entscheidet mit über den geldpolitischen Kurs in der Euro-Zone.

Fed sieht nur langsame Erholung in den USA

Auch die rezessionsgeplagte US-Wirtschaft wird nach Ansicht eines ranghohen Vertreters der Notenbank Fed nur sehr langsam erholen. Der Konjunkturabschwung sei nahezu vorüber, sagte der Chef der Fed von Kansas City, Thomas Hoenig, laut einem Agenturbericht. Die Entwicklung werde aber keine V-Form aufweisen. Vielmehr werde der Aufschwung angesichts der Schwere der Probleme im Finanzsektor und der Langsamkeit, mit der das Kapital in den Bereich zurückkehre, sehr zögerlich sein.

Hoenig warnte zugleich davor, dass sich die Inflation in vier oder fünf Jahren als Gefahr erweisen könnte. Der Fed-Vertreter, der für seine eher harte Gangart gegen die Inflation bekannt ist, wird im kommenden Jahr im wichtigen Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed Sitz und Stimme erhalten.

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