Konkurs vorerst abgewendet . Bis Ende Juni muss Investor her.
Das drohende Aus für den insolventen Mischkonzern A-Tec von Mirko Kovats ist für die nächsten 6 Monate vom Tisch. Bei der Gläubigerversammlung wurde gestern der vorgelegte Sanierungsplan mit überwiegender Mehrheit angenommen. Folgende Eckpunkte enthält der Plan:
- 672 Mio. Euro Forderungen: Von den 750 Mio. Euro angemeldeten Forderungen gegen die A-Tec sind 672 Mio. anerkannt, ein Teil davon bedingt (etwa Haftungen).
- 47%-Quote: Statt der zunächst angebotenen Mindestquote von 30 % bekommen die Gläubiger nun 47 %. Zusätzlich winkt eine noch offene „Superquote“. Das Geld muss spätestens Ende September 2011 fließen.
- Investorensuche: Bis 30. Juni 2011 muss Sanierungsverwalter Matthias Schmidt einen Investor für den A-Tec-Konzern finden. Der muss rund 250 Mio. Euro zur Bedienung der Gläubiger-Quote aufbringen.
- Ab Juli Abverkauf: Findet sich kein Investor, muss im Juli mit dem Verkauf einzelner Unternehmenstöchter begonnen werden.
„Zeit gekauft“
„Man hat sich Zeit gekauft, um einen Investor zu finden und die Quote zu erfüllen“, sagte Gläubigersprecher Hans-Georg Kantner (KSV) nach der Sitzung, an der rund 40 Personen teilnahmen. Kovats selbst war nicht anwesend. Sollte das Geld für die Gläubiger bis Ende September nicht bezahlt werden, sei eine Liquidation der A-Tec unumgänglich.
Kovats-Nachfolge offen
Die Frage der künftigen Leitung der A-Tec bleibt vorerst offen. Kovats hatte angeboten, den Chefsessel zu räumen. Ein Nachfolger ist aber bisher nicht gefunden. An der Investorensuche wird sich Kovats selbst beteiligen.
Neu in den Aufsichtsrat sollen Ex-Finanzstaatssekretär Alfred Finz und der frühere Voest-General Franz Struzl kommen.
Villa verpfändet
Die Banken steigen dem Selfmade-Millionär Kovats indes auch privat auf die Füße. Auf seiner Villa im Süden Wiens samt großem Grund hat die Privatbank-Tochter der RLB OÖ ein Pfandrecht über 1,95 Mio. Euro eingetragen.