Samaras warnt vor "Chaos"

Griechenland ist Ende November pleite

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Regierungschef fordert erneut mehr Zeit, aber nicht mehr Hilfskredite.

Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras dringt auf die Auszahlung der nächsten Hilfszahlung der internationalen Partner. Dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe) sagte er auf die Frage, bis wann Griechenland ohne die Rate noch durchhält: "Bis Ende November. Dann ist die Kasse leer." Zugleich forderte er mehr Zeit für Griechenland bei der Sanierung. "Was wir brauchen, ist mehr Zeit für die Haushaltskonsolidierung - aber nicht unbedingt mehr Hilfskredite", sagte er.

EZB soll helfen

Helfen könnte derzeit etwa die "EZB, die ja griechische Staatsanleihen hält, mit niedrigeren Zinsen für diese Papiere". Oder die Notenbank könne einer Laufzeitverlängerung zustimmen, wenn diese Bonds fällig werden, sagte Samaras. Vorstellen könne er sich auch eine direkte Rekapitalisierung der griechischen Banken direkt über den Euro-Rettungsschirm ESM. "Der Austritt aus dem Euro ist keine Option für Griechenland - er wäre eine Katastrophe", sagte der Regierungschef.

Bei Scheitern droht das Chaos
Samaras sagte, wenn seine Regierung scheitere, "wartet auf uns das Chaos". Er führe "den Kampf seines Lebens". Sein Land sei aber zu Opfern bereit, sagte der konservative Politiker. Binnen fünf Jahren hätten die Griechen mehr als ein Drittel ihres Lebensstandards verloren. Seine Politik bedeute nochmals einen tiefen Einschnitt, dies sei aber "der letzte", danach müsse es "Licht am Ende des Tunnels" geben. Sein Land sei an "der Grenze dessen, was wir unserer Bevölkerung zumuten können", sagte Samaras.

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