Analysten erwarten für 2010 an der Schweizer Börse 7-15 IPOs. 2009 verzeichnete die Schweizer Börse nur 5 Neuzugänge. Von "richtigen" Börsengängen kann dabei nicht gesprochen werden: Es handelte sich um Abspaltungen oder Fusionen von bereits notierten Firmen sowie um Börsenplatzierungen bestehender Aktien ohne Kapitalerhöhung. 2008 hatte es noch sieben und 2007 zehn IPOs gegeben.
"Mit der Normalisierung an den Börsen und Finanzplätzen kann man eine deutliche Zunahme der Börsengänge im 2010 erwarten", erklärte Roland Duss, Ökonom bei Gonet & Cie. "Es dürfte schon ziemlich früh im Jahr dazu kommen", insbesondere in der Pharmabranche und in der Industrie, ergänzte Duss. Laut dem Experten ist das Börsenklima gut und die Investoren suchten Alternativen. Das Umfeld sei daher ideal für eine Kapitalbeschaffung via IPO.
Auf ein Umfeld mit anziehenden oder zumindest stabilen Aktienkursen verweist auch Olivier Müller, Analyst der Credit Suisse. Der Risikoappetit habe wieder zugenommen. Schockmeldungen ausgenommen, dürfte die Börse im ganzen ersten Semester gut laufen und gute Perspektiven für Neunotierungen bieten.
Im 3. Quartal könnte das Umfeld trotz einer möglichen Leitzinserhöhung durch die Schweizerische Nationalbank gut bleiben. Eine Verlangsamung ist aber laut Müller dann gegen Ende des Jahres möglich.
Zu den potenziellen Kandidaten zählen Avaloq, Bally Group, Benninger, Colibrys, De Sede, Karl Steiner, Lista, Novimmune, Nycomed, Soudronic, Swissport, Thommen Medical und Wisekey. Ähnlich ist die Situation auf den europäischen Märkten. Ende 2009 hätten zahlreiche Firmen Vorbereitungen für einen Börsengang in Angriff genommen, erklärte PricewaterhouseCoopers (PwC). Das Beratungsunternehmen erwartet für das erste Halbjahr 2010 ein deutliches Aufleben des Emissionsmarktes, falls das positive Börsenklima anhält.