Trotz der Rettung Irlands, blieb die Beruhigung an den Märkten aus.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei gutem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 41,74 Punkte oder 1,56 Prozent auf 2.639,65 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 48 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.688 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -1,15 Prozent, DAX/Frankfurt -2,20 Prozent, FTSE/London -1,75 Prozent und CAC-40/Paris -2,15 Prozent.
Die erhoffte Beruhigung der Aktienmärkte durch die Rettung des krisengeprüften Irlands ist zu Wochenbeginn nicht eingetreten. Nach der Konkretisierung des Rettungsschirmes für den Inselstaat traten die europäischen Börsen zur Eröffnung noch in eine Erholungsphase ein, die Stimmung am Markt trübte sich jedoch kontinuierlich ein.
Zwar haben Europäische Union und Internationaler Währungsfonds ein 85 Mrd. Euro schweres Hilfspaket für Dublin geschnürt, allerdings rückten sogleich altbekannte Sorgenkinder erneut in den Blickpunkt. Also solche gelten in der Eurozone vor allem Portugal, Spanien oder auch Italien. Die Letztgenannte ist immerhin eine der größten sieben Volkswirtschaften der Welt. Angesichts dieser Sorgen rutschten die internationalen Indizes im Verlauf tiefer in die Verlustzone.
Unter den Einzelwerten in Wien gerieten Telekom Austria in den Fokus. Das Unternehmen wird mit einem aggressiven Preiswettbewerb im Weihnachtsgeschäft zu kämpfen haben, glauben die Wertpapierexperten der Erste Group. Vor allem im Bereich Smartphones dürfte der Preisdruck auf die Telekom kräftig erhöht werden. Die Analysten haben in Folge das Anlagevotum von "hold" auf "reduce" gesenkt und die Gewinnerwartungen nach unten geschraubt. Telekom-Titel gingen 1,98 Prozent schwächer bei 10,91 Euro aus dem Handel.
In den Fokus rückten nach der Vorlage von Quartalszahlen die Anteilsscheine der Raiffeisen Bank International (RBI). Im Jahresvergleich interessanter war hingegen das Zahlenwerk der RI, die in den ersten neun Monaten eine Gewinnverdopplung auf 318 Mio. Euro ausgewiesen hat. RBI-Titel gingen nach deutlichen Gewinnen im Frühhandel noch mit einem Minus von 0,10 Prozent bei 38,88 Euro aus dem Handel.
Der Baukonzern Strabag hat indessen in den ersten drei Quartalen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Vor allem beim operativen Ergebnis (Ebit) lag das Unternehmen mit einem Gewinnzuwachs von 10 Prozent auf 192,7 Mio. Euro deutlich über den Prognosen von 176 Mio. Euro. Die Aktien wurden dennoch gemieden und gingen um 3,55 Prozent schwächer bei 18,22 Euro aus dem Handel.
Unter den Wiener Schwergewichten mussten OMV 2,18 Prozent auf 26,14 Euro einbüßen und Erste Group ließen 2,06 Prozent auf 30,72 Euro nach. voestalpine gaben 0,90 Prozent auf 31,47 Euro nach.