Hedgefonds wetten gegen den Euro

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Eine kleine Gruppe von Hedgefonds-Managern traf sich am 8. Februar in New York, um gegen den Euro Wetten abzuschließen. Laut "Wall Street Journal" fand das "exklusive Abendmahl" in einem Stadthaus an der feudalen Upper East Side Manhattans statt.

Am Tisch saßen einige Vertreter der Hedge-Fonds-Branche, darunter ein Manager des von George Soros geleiteten Soros Fund Management LLC, so das Blatt. Gastgeber sei die Broker-Firma Monness, Crespi, Hardt & Co gewesen.

Die Gäste konnten zwischen Huhn und Filet Mignon wählen, hieß es weiter. Bei dem gemütlichen Dinner hätten die Finanzexperten über die Schuldenkrise in Europa geredet. Die Runde sei sich darin einig gewesen, dass der Euro wahrscheinlich auf Augenhöhe mit dem Dollar fallen würde.

Schon vor einer Woche warnte Soros davor, dass die Gemeinschaftswährung auseinanderfallen würde, wenn die Europäische Union die von Griechenland ausgehende Finanzkrise nicht in den Griff bekäme. Der in der Zeitung kolportierte Vorgang erinnert an das Jahr 1992.

Damals spekulierte der in Budapest geborene Soros massiv gegen das Pfund Sterling, indem er Pfund gegen andere Währungen tauschte, hauptsächlich Deutsche Mark und französische Franc. Mit diesen Geschäften gelang es ihm, die britische Währung buchstäblich aus den Angeln zu heben. Eine Milliarde Dollar soll er dabei verdient haben.

Das Wetten gegen den Euro begann im Dezember, als die Gemeinschaftswährung bei 1,51 Dollar stand. Seitdem ist der Euro auf 1,35 Dollar gesunken. "Die Chancen, viel Geld zu verdienen, sind glänzend", zitiert das "WSJ" den Chef des Hedgefonds GlobeOp Financial Services SA, Hans Hufschmid.

Die Auswirkungen der Herrenrunde in dem New Yorker Stadthaus lassen sich schwer abschätzen. Doch der Druck auf den Euro hat sich seitdem deutlich verstärkt und damit auch auf die EU, die Schuldenkrise Griechenlands schnellstens in den Griff zu bekommen.

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