HSH Nordbank will Mitarbeitern Halteprämie zahlen

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Die angeschlagene HSH Nordbank will mehr als jedem zehnten Mitarbeiter eine Halteprämie von durchschnittlich rund 65.000 Euro zahlen. Eine Banksprecherin bestätigte am 12. August Medienberichte, wonach die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein ein Programm plant, um wichtige Mitarbeiter zu halten.

"Wir wollen Mitarbeiter halten, die wichtig für die Zukunft der Bank sind", sagte Sprecherin Ulrike Abratis. Politiker reagierten entsetzt auf die Pläne des Geldinstitutes, das mit staatlichen Milliardensummen über Wasser gehalten wird. Pro Person ist die Halteprämie den Angaben zufolge auf 120.000 Euro begrenzt. Bis zu 600 Mitarbeiter kommen in Betracht, wie es hieß. Bei einer von der Bank genannten durchschnittlichen Halteprämie von 65.000 Euro käme eine Gesamtsumme von 39 Mio. Euro zusammen.

Weiterer Stellenabbau

Bei der HSH Nordbank soll bis 2012 die Mitarbeiterzahl von 4.300 auf etwa 3.200 reduziert werden. Bisher wurden laut Bank 500 Jobs abgebaut, davon 250 über Abfertigungen. Kündigungswilligen wurden bis zu 200.000 Euro Abfertigung geboten. Damit nicht auch Mitarbeiter gehen, die für die Neuausrichtung als wichtig eingestuft werden, wurde die Halteprämie erfunden, die die Hälfte einer möglichen Abfindung beträgt. Allerdings sagte die Sprecherin, bisher habe noch gar keine Kündigungswelle der wichtigen Fachkräfte gegeben.

Die SPD-Opposition in Hamburg schäumte angesichts der Prämien: Die Regelung sei "neuer Beweis dafür, dass die Geschäftspolitik der Bank mit dem Wort Chaos noch nett umschrieben ist. Was in dieser Bank passiert, kann in der Stadt niemand mehr nachvollziehen", sagte Oppositionsführer Michael Neumann. Zuletzt hatte eine Prämienzahlung von 2,9 Mio. Euro an Bankchef Dirk Jens Nonnenmacher für Aufregung gesorgt.

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