Europas Leitbörsen

Im Frühhandel klar im Minus

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Schwache Vorgaben und anhaltende Sorgen um US-Geldpolitik belasten.

Die anhaltende Verunsicherung über den weiteren Kurs der US-Notenbank hat die Leitbörsen in Europa auch am Montag unter Druck gesetzt. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 sackte bis 9.50 Uhr um 24,25 Einheiten oder 0,88 Prozent auf 2.745,39 Punkte ab. Der DAX in Frankfurt notierte mit 8.267,31 Punkten und einem Minus von 81,53 Einheiten oder 0,98 Prozent. In London gab der FT-SE-100 um 56,05 Einheiten oder 0,85 Prozent auf 6.527,04 Zähler nach.

Bereits in der vergangenen Woche haben positive Konjunkturdaten aus den USA für erneute Spekulationen um eine mögliche Einschränkung der lockeren Geldpolitik seitens der US-Notenbank Fed und damit für Kursverluste an den Aktienmärkten gesorgt. Auch zu Beginn der neuen Handelswoche bleiben diese Unsicherheiten erhalten. Dementsprechend dürfte die Aufmerksamkeit der Anleger am Nachmittag vor allem neuen US-Daten gelten. Auf der Agenda steht unter anderem der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie.

Zuvor stehen jedoch die Einkaufsmanagerindizes aus Europa an. Interesse dürfte vor allem den Daten aus Deutschland und der Eurozone zukommen. Die entsprechenden Zahlen aus China fielen indessen gemischt aus. Während der HSBC-Einkaufsmanagerindex für die Industrie von April auf Mai deutlich um 1,2 Punkte auf 49,2 Zähler gesunken ist, stieg der von der Handelsorganisation CFLP erhobene Industrieindikator um 0,2 Punkte auf 50,8 Zähler.

Unter den wenigen Kursgewinnern im Euro-Stoxx-50 waren Siemens mit plus 0,42 Prozent auf 81,95 Euro zu finden. Der Vorstandschef Peter Löscher hat das Gewinnziel für 2014 gegenüber der "Bild"-Zeitung bekräftigt.

Kursverluste gab es indessen bei den Titeln der spanischen Telefonica (minus 0,94 Prozent auf 10,50 Euro) zu verzeichnen. Einem Bericht der „Financial Times“ zufolge prüft der Telekommunikationskonzern den Verlauf seiner irischen Mobilfunktochter O2 Ireland. Unter den Interessenten sei der Besitzer des konkurrierenden Mobilfunkbetreibers Three, Hutchison Whampoa mit Sitz in Hongkong.

Weit unten auf der Kurstafel notierten Sanofi (minus 2,06 Prozent auf 80,81 Euro). Der französische Pharmakonzern litt unter negativen Medikamenten-Neuigkeiten. Nach erfolglosen Studien mit Wirkstoffkandidaten muss Sanofi hohe Abschreibungen vornehmen und die Entwicklung von Iniparib, einem potentiellen Mittel gegen eine bestimmte Art von Lungenkrebs, stoppen.

Der Schweizer Konkurrent Roche kann indessen nur einen Teilerfolg mit seinem Medikament Avastin bei der Behandlung von Hirntumoren erzielen. Hinzu kommt die schlechte Nachricht, dass in einem Vergleichstest das Mittel Erbitux der Merck KGaA bei fortgeschrittenem Darmkrebs besser als Avastin abgeschnitten hat. Roche büßten im Frühhandel 2,35 Prozent auf 232,70 Schweizer Franken ein, während Merck KGaA um 0,62 Prozent tiefer bei 121,025 Euro notierten.

Total fielen um 0,48 Prozent auf 38,40 Euro. Angesichts der schwächelnden Nachfrage infolge der Konjunkturprobleme in der Euro-Zone, der Diskussion um CO2-Luftverschmutzung, geringer Gewinnmargen und Überkapazitäten erwartet der Ölkonzern in den kommenden Jahren die Schließung mehrerer Raffinerien in Europa.

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