IWF schließt weiteren Kapitalbedarf für Österreichs Banken nicht aus

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) schließt nicht aus, dass die österreichischen Banken in naher Zukunft Bedarf an zusätzlichen Eigenkapital haben werden. Der Fonds rät nach seiner jüngsten Konsultation, die Behörden sollten sich mit den Banken zusammensetzen, um über einen bevorstehenden möglichen Bedarf an weiteren Kapitalerhöhungen zu sprechen.

Bisher sei das vom Staat für diese Zwecke zur Verfügung gestellte ansehnliche 15 Mrd. Euro-Paket von den Instituten "adäquat" ausgenutzt worden, sagte IWF-Missionsleiter Paul Hilbers. "Es ist aber schön zu sehen, dass noch weiterer Platz für die Zukunft besteht", so Hilbers bei der Vorstellung des IWF-Länderberichtes Österreich.

In erste Linie sollten die Banken aber auf Kapital der Eigentümer zurückgreifen, bevor sie Staatshilfe in Anspruch nehmen, betonte der IWF-Experte.

Aufgrund des ungewissen Einflusses der Rezession auf die Kreditausfallsraten würden gut abgesicherte Eigenmittelqouten auch in Zukunft benötigt werden, so der IWF.

Brüssel verlängert Genehmigung für österreichisches Banken-Hilfspaket

Indessen hat die EU-Kommission erwartungsgemäß die Genehmigung für das 100 Mrd. Euro schwere österreichische Banken-Hilfspaket für ein weiteres halbes Jahr verlängert. Es sei ein angemessenes Mittel, um das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit österreichischer Banken wiederherzustellen und Interbankenkredite anzuregen. Es werde auch ein nicht diskriminierender Zugang für alle in Österreich tätigen Institute gewährt. Die Regelung stehe schließlich auch im Einklang mit den Kommissionsleitlinien über Bankenrekapitalisierung.

Österreich hatte sich im Dezember 2008 verpflichtet, der Kommission die Regelung erneut zu notifizieren, falls ihre Geltungsdauer über die ersten sechs Monate hinaus verlängert werden sollte, sowie der Kommission alle sechs Monate über die Umsetzung der Regelung Bericht zu erstatten. Dies ermöglicht der Kommission, zu prüfen, dass die Maßnahmen nicht über die Finanzkrise hinaus beibehalten werden. Finanzminister Josef Pröll (V) hatte zuletzt eine Verlängerung des heimischen Bankenpakets bis Mitte 2010 nicht ausgeschlossen.

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