Die Bank Austria hat plangemäß einen 2 Mrd. Euro schweren Kapitaleinschuss von der italienischen Mutter UniCredit erhalten. In einer Sonder-Hauptversammlung der Bank Austria in Wien wurde beschlossen, vom Emissionserlös den größten Teil - 1,8 Mrd. Euro - in die Kapitalrücklagen zu stellen, 212 Mio. Euro fließen ins Grundkapital, das damit auf 1,7 Mrd. Euro ansteigt.
Sobald die Aufstockung im Firmenbuch eingetragen ist, errechnet sich nach Bank-Informationen eine Kernkapitalquote (Core-Tier-1) von 9,5 %. Das frische Geld sei ab jetzt da, teilte die Bank nach der Sitzung mit. Amtlich anrechenbar wird es dann noch im ersten Quartal. In der Bank Austria hieß es, dass man damit eine künftige Entwicklung bei den Kapitalerfordernissen schon vorweg nehme. UniCredit sei damit in Vorleistung getreten.
Alle Banken müssen sich in den nächsten Jahren kapitalmäßig stärken. Am Mittwoch hat die OeNB erste Schätzungen bestätigt, wonach die österreichischen Banken um die 10 Mrd. Euro brauchen dürften, wenn bis Ende 2012 die schärferen internationalen Eigenkapitalvorschriften ("Basel III") umzusetzen sind.
Die Bank Austria hat wie ihre Mailänder Mutter UniCredit auf Staatshilfen verzichtet. Die Großbank hat ihr Grundkapital Anfang Februar um knapp vier Mrd. Euro angehoben. Nach der Bank-Austria-HV hieß es, dass die Eigentümerin UniCredit die Kapitalbasis der Tochter in Wien durch den Erwerb von rund 29 Mio. Aktien mit zwei Mrd. Euro stärke. Die jungen Aktien hätten einen anteiligen Wert am Grundkapital von je 7,27 Euro, ihr Ausgabepreis liege bei 68,5 Euro pro Stück.
Bank-Austria-Aufsichtsratschef Alessandro Profumo hob hervor, dass die Kapitalerhöhung vollständig von der Gruppe getragen wurde. Damit sei die Bank gut für die Zukunft und ihre Kernaufgaben gerüstet.