KfW will 2010 wieder über 70 Mrd. Euro einsammeln

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Die deutsche Staatsbank KfW will auch im kommenden Jahr wieder über 70 Mrd. Euro an den Kapitalmärkten einsammeln. Das Institut schätzte seinen Refinanzierungsbedarf für 2009 auf 70 bis 75 Mrd. Euro, nachdem 2009 knapp 74 Mrd. Euro aufgenommen worden waren.

Damit habe die Staatsbank den "Stresstest 'Refinanzierung in der Finanzmarktkrise'" erfolgreich bestanden. Das sagte KfW-Vorstand Günther Bräunig am 17. Dezember in Frankfurt. Insgesamt wurden in diesem Jahr 412 Emissionen platziert. Die meisten Transaktionen wurden in Euro und Dollar abgewickelt, daneben gab es aber auch Titel in 17 anderen Währungen.

Ein ungewöhnlich hoher Anteil ist laut KfW dieses Jahr an heimische Investoren gegangen: So sei über ein Drittel der in Euro ausgegebenen Anleihen an Investoren aus Deutschland gegangen, mehr als doppelt so viel wie zuvor.

Der KfW zufolge war es in diesem Jahr aber außerordentlich schwierig, Titel bei den Investoren unterzubringen. Zum einen seien die Investoren noch wegen der Lehman-Brothers-Pleite zurückhaltend gewesen und zum anderen wurden in ganz Europa große staatsgarantierte Anleihen angekündigt und machten der KfW Konkurrenz. Diese musste deswegen mit höheren Renditen locken: Trotz hoher Bonitätsnoten sei die Refinanzierung im Schnitt im vergangenen Jahr 20 bis 25 Basispunkte teurer gewesen als im Vorjahr, sagte Bräunig.

Aussicht

Auch im kommenden Jahr ist seiner Einschätzung nach ein starker Wettbewerb zu erwarten. Doch an der grundsätzlichen Refinanzierungsstrategie soll sich nichts ändern: 2010 will die Kfw erneut mit großen, liquiden Anleihen in den Kernwährungen Euro und Dollar in allen Laufzeiten an den Markt gehen.

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