Weniger Provision

Mietvertrag ab heute rund 800 Euro billiger

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Bei Mietwohnungen sind nur noch zwei Monatsmieten Provision zu zahlen.

Ab heute ist es billiger, einen Mietvertrag für eine Wohnung zu unterschreiben: Immobilienmakler erhalten ab 1. September nur noch zwei Monatsmieten Provision, bisher waren es drei. Läuft der Vertrag weniger als drei Jahre, zahlt man sogar nur eine Monatsmiete. So schreibt es eine Verordnung von Wirtschaftsminister Mitterlehner und Sozialminister Hundstorfer vor (bei Eigentumswohnungen kriegt der Makler weiter 3 % vom Kaufpreis).


Vor Klage
Bei einer durchschnittlichen Maklerprovision von 2.400 Euro erspart sich ein Mieter also 800 Euro, so Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel. Die AK ist eine vehemente Verfechterin der Senkung. Die Makler halten sie für unfair und existenzbedrohend. „Hunderte Jobs sind in Gefahr“, sagt Anton Holzapfel, Geschäftsführer des Maklerverbands ÖVI. „Doch der erste Schock ist vorbei, das kühle Rechnen beginnt.“ Man werde in den nächsten Wochen beim Verfassungsgericht gegen die Verordnung klagen: Aus juristischen Gründen werde ein einzelner Makler mit Unterstützung des ÖVI für die ganze Branche ins Feld ziehen. Die AK bleibt gelassen.


Vermieter im Visier
Die Makler sagen, dass bei so wenig Provision die Qualität der Beratung für die Mieter sinken werde; es würden sich nur noch Massenbesichtigungen rentieren usw.
Die AK weist das zurück. „Wir haben weiterhin die höchsten Maklerprovisionen Europas. Und die Qualität ist derzeit so schlecht, sie kann nicht noch schlechter werden“, so ein AK-Experte wörtlich. So hätten Tests ergeben, dass 80 Prozent der Makler die Mieter über für sie negative Mietvertragsklauseln nicht aufklären würden.
Die Makler sollten beginnen, eine Provision von den Vermietern zu verlangen (bis zu drei Monatsmieten sind erlaubt), rät die AK. Dafür sind die Makler aufgeschlossen. Zwecks Ersparnis wollen sie auch mehr mit Hausverwaltungen kooperieren.

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