Rote Zahlen

ÖVAG kündigt Milliardenverlust an

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Wegen der Griechenland-Krise verliert der Konzern rund 1,2 Milliarden Euro.

Nächster Schock für das österreichische Bankensystem: Gestern gab die Volksbank AG (ÖVAG) – die viertgrößte Bank Österreichs – einen Milliardenverlust bekannt. 2011 wird der Jahresverlust rund 1,2 Milliarden Euro betragen. Das sind noch einmal um 10 % mehr, als der Vorstand noch Mitte Oktober prognostiziert hatte. Schuld sind Abwertungen auf Griechenland und Abschreibungen in Ungarn und auf die Tochter in Rumänien.

Volksbank AG braucht jetzt mehr als 1 Milliarde Kapital
Und die Lage könnte sich weiter zuspitzen: Denn bis Juni braucht die Volksbank mehr als 1 Milliarde Euro, um die neuen Kapitalvorschriften der EU zu erfüllen. Dann müssen alle „systemrelevanten“ Banken eine Kapitalquote von neun Prozent haben, die Volksbank hat derzeit aber nur eine Kapitalquote in Höhe von 5,5 Prozent.

Verkauf von Beteiligungen, aber ÖSV-Sponsoring bleibt
„Um das nötige Kapital aufzutreiben, werden wir unsere Beteiligungen sukzessive verkaufen. Das betrifft die Volksbank International, die Anteile an der Raiffeisen Zentralbank und die Volksbank Leasing International“, erklärt ein Volksbank-Sprecher. Aber auch weitere Staatshilfen (die Volksbank hat bereits eine Milliarde von der Republik erhalten) sind im Gespräch. Ein Ende des Sponsorings der Skispringer stehe hingegen nicht zur Diskussion, so der Sprecher.

Die Volksbank ist damit bereits die dritte österreichische Bank, die Milliarden braucht. Erst letzte Woche hatte die Raiffeisen bekannt gegeben, dass sie bis Juni 2,5 Mrd. Euro braucht, um die neuen Kapitalvorschriften der EU zu erfüllen. Die Erste Group hatte zuvor bereits einen Kapitalbedarf von 750 Mio. Euro angegeben.

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