VBV Vorsorgekasse mit Performance von 3,4 %

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Die VBV Vorsorgekasse - mit einem Drittel Marktanteil bzw. 1,65 Mio. Anwartschaftsberechtigten die Nummer 1 in der "Abfertigung neu" - hat im vergangenen Jahr eine Nettoperformance von 3,4 % nach allen Kosten erzielt. Damit ist man nach dem turbulenten Börsenjahr 2008 mit Null Wertzuwachs wieder auf den langfristigen Trend von mehr als 3,5 % Plus eingeschwenkt. Verwaltet wird bereits 1 Mrd. Euro. Beitragseinnahmen von 265 Mio. Euro standen 75 bis 80 Mio. Euro Auszahlungen gegenüber.

Um noch mehr Stabilität und "Glättung" in die Veranlagung zu bekommen, will sich die VBV Vorsorgekasse künftig stärker bis zur Endfälligkeit gehaltener Papiere bedienen. Jetzt dürfen auch Abfertigungskassen "Held to maturity"-Veranlagungen bilden, die während der Laufzeit zu konstanten Kursen in der Bilanz bleiben. Diesen Anteil will die VBV auf bis zu 40 % erhöhen, sagt Vorstandsdirektor Karl Heinz Behacker. Mit Bundesanleihen geschehe dies schon derzeit zu 20 %.

Aktuell hat die VBV abgesehen von den Bundesanleihen weitere knapp 60 % der veranlagten Gelder in Rentenpapieren mit kurzen Laufzeiten stecken (inkl. Corporate Bonds), etwa 10 % in Cash und Alternativen Investments (inkl. Rohstoffe) und nur 10 % in Aktien, auch die aber immer wieder abgesichert. Solcherart will man auch heuer wieder 3-4 % Nettoperformance erreichen.

Seit dem Start Anfang 2003 hat die VBV Vorsorgekasse kumuliert 28,16 % Wertzuwachs in der Veranlagung erzielt, das sind pro Jahr netto 3,62 % nach Abzug aller Kosten. Bei einer KESt-pflichtigen Veranlagung wären dafür brutto 4,83 % p.a. nötig. In den vergangenen fünf Jahren (bis 30.9.) schaffte die VBV laut OeKB kumuliert 17,47 %, die Gesamtbranche 14,45 %.

Gebremst würden die Beitragseinnahmen in der "Abfertigung neu" durch die hohe Arbeitslosigkeit, die auch noch 2011 anhalten werde, so Behacker. Dennoch rechne er auch für die nächsten 5-7 Jahre mit einem dynamischen Wachstum der Beiträge. Wachsen könne die Branche aber eigentlich nur noch durch die Gründung neuer Firmen in Österreich, im Schnitt rund 30.000 jährlich.

Entnahmen halten sich in Grenzen

Trotz der Wirtschaftskrise halten sich laut Behacker die Entnahmen von angesparten Abfertigungs-Guthaben in Grenzen. Es seien weit weniger als die ursprünglich prognostizierten 50-60 %. Eine Auszahlung ist frühestens nach drei Jahren möglich bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. An sich sollte das Geld bei einem Job-Wechsel in der Kasse bleiben, ist die Vorsorge-Idee bei der Abfertigung.

Damit die Anwartschaftsberechtigten auch in turbulenten Veranlagungsjahren wie etwa 2008 nichts oder nur möglichst wenig verlieren, gibt es bei der Mitarbeitervorsorge eine Bruttokapitalgarantie, die sich auf 100 % der eingezahlten Beträge bezieht, also noch vor Abzug von Kosten. Um auch in schwierigen Jahren bei Geldentnahmen diese Garantie zu gewährleisten, bilden die Vorsorgekassen Rücklagen, denn im Ernstfall müsste die Kasse die Differenz begleichen. Die Vorsorgekassen müssen Jahr für Jahr fünf Prozent der Verwaltungskosten dafür zurücklegen.

Die VBV hat diesen Topf 2009 zusätzlich mit 1 Mio. Euro dotiert. Aber selbst 2008 habe man in diesen Topf kaum hineingreifen müssen, damals hatte die VBV mit -0,11 Prozent in der Veranlagung fast nichts verloren. "Verluste zu vermeiden, war unser oberste Ziel", so Behacker. Wäre man aber z.B. bei der Performance mit 3 oder 5 % ins Minus gerutscht, hätte sie im Jahr darauf 6,6 oder 8,8 % Plus machen müssen statt 3,4 %, um den Verlust wieder auszugleichen.

An Verwaltungskosten verlangt die VBV anfangs 2,5 %, später sinkt der Satz alle 2 Jahre um 0,3 Prozentpunkte bis auf 1,5 %. Die Vermögensverwaltung kostete weitere 0,7 % im Jahr.

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