Die Vienna Insurance Group (VIG, Wiener Städtische) hat mit ihren Neunmonats-Ergebnissen punktgenau die Erwartungen der Analysten getroffen. Der Gewinn vor Steuern ging um 16,3 % auf 340,5 Mio. Euro zurück, der Periodenüberschuss verringerte sich um 14,6 % auf 280,9 Mio. Euro, und der Nettogewinn sank um 12,6 % auf 263,1 Mio. Euro.
Das verrechnete Prämienvolumen erhöhte sich um 1,5 % auf 6,106 Mrd. Euro, und die abgegrenzten Prämien legten um 4,0 % auf 5,374 Mrd. Euro zu. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wachse die VIG weiter, erklärte Konzernchef Günter Geyer dazu.
Besonders deutlich sei das Wachstum auf den CEE-Märkten. Das Wachstum sei auch die Grundlage dafür, dass die VIG die bisher gezeigte kontinuierliche Ergebnisentwicklung im Jahr 2009 stetig fortsetzen könne.
Konkrete Aussage zur möglichen Gewinnausschüttung für 2009 wurde zunächst keine gemacht. Für 2008 waren 1,1 Euro Dividende und 0,9 Euro Bonus je Aktie gezahlt worden. In Summe waren 256 Mio. Euro von 408,5 Mio. Euro Nettogewinn ausgeschüttet worden. Die VIG-Dividendenpolitik sieht eine Pay-out-Ratio von mindestens 30 % des Nettoergebnisses vor.
Combined Ratio bei 96,2 %
Die Combined Ratio der VIG lag nach 9 Monaten nach Rückversicherung netto bei 96,2 %, etwas höher als die 96 % ein Jahr davor. Die Kapitalanlagen per 30.9. betrugen 26,05 Mrd. Euro, ein Zuwachs von 6,1 Prozent. Die laufenden Kapitalerträge aus den Kapitalanlagen erhöhten sich um 13,3 %. Das Eigenkapital des Konzerns legte um 13,1 % auf 4,68 Mrd. Euro zu.
Im Bereich "Schaden/Unfall" (S/U) schrumpfte das verrechnete Prämienvolumen in den ersten 3 Quartalen um 1,1 % auf 3,34 Mrd. Euro, auf lokaler Währungsbasis wurde ein Plus von 10,5 % erreicht. Im CEE-Raum sanken die S/U-Einnahmen um 2,4 % auf 1,99 Mrd. Euro, auf lokaler Basis ein Plus von 8,6 %. Auf den Nicht-CEE-Märkten wuchs man um 0,9 % auf 1,35 Mrd. Euro, darunter Österreich um 0,8 % auf 1,29 Mrd. Euro.
Schaden/Unfall schrumpfte, Leben wuchs deutlich
Im Bereich "Leben" legten die Einnahmen insgesamt um 5 % auf 2,52 Mrd. Euro zu, auf lokaler Basis ein Plus von 8,5 % bei den abgegrenzten Prämien. Im CEE-Raum wuchsen die verrechneten Prämien 12,9 % auf 953,6 Mio. Euro. In Nicht-CEE stiegen die verrechneten Prämien um 0,6 % auf 1,57 Mrd. Euro. In der Krankenversicherung erhöhten sich die verrechneten Prämieneinnahmen um 2,2 % auf 241,7 Mio. Euro.
Nach Regionen legte die VIG in Österreich bei den verrechneten Prämien insgesamt um 1,6 % auf 3,01 Mrd. Euro zu, darunter in Leben um 2,1 % auf 1,47 Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn sank um 23,7 % auf 184,2 Mio. Euro - wobei auch hier durch den Verkauf von Unita und BA-CAV der Vergleich mit dem Vorjahr nur eingeschränkt möglich ist. Die Combined Ratio für Österreich wird mit 96,3 % beziffert.
Unter den CEE-Ländern fiel in Kroatien ein Verlust an, sonst gab es in den 9
Monaten durchwegs Vorsteuer-Gewinne, etwa in Tschechien 98,4 Mio. Euro
(+39,6 %), in der Slowakei 16,1 Mio. Euro (+42,6 %), in Polen 19,5 Mio. Euro
(+8,7 %), in Rumänien 16,6 Mio. Euro, im Segment Übrige CEE (ohne Kroatien)
4,3 Mio. Euro (mit Kroatien -4,7 Mio. Euro).
Deutschland und
Liechtenstein erwirtschafteten bei 152 Mio. Euro Prämien einen
Vorsteuer-Gewinn von 10,5 Mio. Euro.
In Tschechien betrug die Combined
Ratio in den ersten 3 Quartalen 88 %, in der Slowakei 94,3 %. Deutschland
und Liechtenstein erwirtschafteten bei 152 Mio. Euro Prämien einen
Vorsteuer-Gewinn von 10,5 Mio. Euro.