Volksbank International verdoppelt Risikovorsorgen

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Die Volksbank International (VBI), Ostbankentochter der auf Käufersuche befindlichen ÖVAG, hat 2009 ihre Kreditrisikovorsorgen um 141 Prozent auf 174,6 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Bei einer um 5,5 Prozent auf 13,9 Mrd. Euro leicht reduzierten Bilanzsumme weist die Bank ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 47,5 Mio. Euro aus. Für 2008 waren 90 Mio. Euro ausgewiesen worden.

Auf 1,1 Mrd. Euro Eigenmittel kam die VBI zum Jahresende 2009. Das Kernkapital belief sich auf 1,0 Mrd. Euro, berichtete das Unternehmen. Die Kernkapitalquote (Tier-1) lag damit bei 12,8 Prozent. Für Käufer von Banken geben Kapitalwerte üblicherweise Kaufpreisindikationen. Die Marktanteile der Volksbanken im Osten liegen zwischen zwei und sechs Prozent, nur in Rumänien, wo die Bank nach Eigenangaben auf Rang drei liegt, bei sieben Prozent. Den Nettogewinn bezifferte die Bank auf Anfrage für 2009 mit 33 Mio. Euro (Vorjahr: 27).

VBI-Chef Friedhelm Boschert blieb am Montag die Antwort schuldig, ob er die VBI in einem Jahr als Teil einer verkauften ÖVAG sieht oder als Teil einer neuen Bank. Einen eigenen Datenraum für die VBI gibt es nicht. Es sei aber kein Geheimnis, dass die ÖVAG einen Datenraum eingerichtet habe. Äußerungen von den deutschen Miteigentümern (DZ Bank), die erklärt hatten, dass es an der VBI "großes Interesse" gebe, wertete Boschert als "Lob", "dass die VBI absolut attraktiv im Markt ist".

Der deutsche DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch hatte Anfang März erklärt, dass Interessenten an der ÖVAG derzeit "allenfalls an Teilbereichen interessiert" seien. Vor allem an der VBI, an der die deutsche DZ Bank separat mit 16,7 Prozent beteiligt ist, gibt es laut Kirsch großes Interesse.

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