Die Weltwirtschaft löst sich laut IWF derzeit aus der Rezession und wird 2010 wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Nächstes Jahr werde die Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent zulegen, prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) am Mittwoch. Der Fonds beurteilt die Aussichten damit positiver als noch im April.
"Die Finanzierungsbedingungen haben sich verbessert, weil der beispiellose Eingriff der Politik die Gefahr eines systemischen Zusammenbruchs verringert und die Aussichten für eine Konjunkturerholung verbessert haben", erklärte der IWF.
In Industrie- und Schwellenländern dürfte die Konjunktur nach Einschätzung des IWF im zweiten Halbjahr an Fahrt gewinnen. Die globale Wirtschaft bleibe aber verwundbar. Staatliche Konjunkturstützen seien daher vorerst unverzichtbar.
Diese Ansicht herrscht auch beim G-8-Gipfel vor: Eine Erholung nach den starken Einbrüchen der vergangenen Monate sei nicht gesichert, heißt es in dem Entwurf der sieben wichtigsten Industriestaaten und Russlands (G-8) im italienischen L'Aquila. Für die Stabilität der Wirtschaft und des Finanzsystems bestünden weiterhin signifikante Risiken. Staatliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Konjunktur könnten erst bei einer nachhaltigen Erholung zurückgefahren werden.
Danach sieht es derzeit aber noch nicht aus: Für 2009 senkte der IWF seine Prognose für die Entwicklung der Weltwirtschaft auf minus 1,4 von zuvor minus 1,3 Prozent. Das wäre das erste Minus seit dem Zweiten Weltkrieg. Besonders hart wird es demnach die exportlastige deutsche Wirtschaft treffen, die der Prognose zufolge 2009 um 6,2 Prozent schrumpfen und auch nächstes Jahr noch nicht auf die Beine kommen wird.
Auch die Aussichten für die Euro-Zone sieht der Fonds düster: Nach einem Konjunktureinbruch um 4,8 Prozent in diesem Jahr werde es nächstes Jahr ein Minus von 0,3 Prozent geben.