Äußerst zurückhaltend gaben sich in den ersten drei Quartalen 2009 Finanzinvestoren bei grenzüberschreitenden Veranlagungen: Österreichs Investitionen erreichten mit netto knapp 4 Mrd. Euro nur etwa 5 Prozent des Vergleichswerts 2008 (69 Mrd. Euro).
Internationale Anleger zogen per Saldo sogar rund 1 Mrd. Euro aus Österreich ab, nachdem sie in den ersten drei Quartalen 2008 noch fast 63 Mrd. Euro investiert hatten, wie die Oesterreichische Nationalbank am 14. Jänner mitteilte. Weiterhin am Boden lag die Veranlagungsaktivität heimischer Wertpapierinvestoren im Ausland: Mit 0,8 Mrd. Euro wurde sogar das - infolge der Krise bereits enorm reduzierte Niveau des Vergleichszeitraums 2008 (1,2 Mrd. Euro) nochmals unterschritten. In den ersten drei Quartalen 2007 waren noch fast 29 Mrd. Euro in ausländische Wertpapiere geflossen. Die geringe Nachfrage beschränkte sich jedoch ausschließlich auf verzinsliche Papiere, die per saldo im Ausmaß von 2,5 Mrd. Euro abgestoßen wurden.
Ausländische Aktien gefragt
Ausländische Aktien stießen bei österreichischen Anlegern im Umfeld einer deutlichen Erholung der Börsen - der Dax30 gewann in den ersten drei Quartalen 2009 fast ein Fünftel, der Dow Jones Industrial rund ein Zehntel - wieder auf zunehmende Nachfrage: Sie wurden im Gegenwert von 2,5 Mrd. Euro gekauft (nach Nettoverkäufen von 3,3 Mrd. Euro). Keinen Absatz fanden dagegen österreichische Aktien und Investmentzertifikate im Ausland, die per saldo um 0,8 Mrd. Euro verkauft wurden (1. bis 3. Quartal 2008: Nettoverkauf von 2,9 Mrd. Euro).
Schwächer als zuletzt verlief das Geschäft mit grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen. Österreichs Neuveranlagungen im Ausland erreichten mit 2,9 Mrd. Euro nur knapp ein Fünftel des Volumens der Vergleichsperiode 2008 (16,4 Mrd. Euro). Auch die Beteiligungen des Auslands in Österreich blieben mit 5,2 Mrd. Euro hinter dem Vergleichswert 2008 (7,3 Mrd. Euro) zurück.
Der Einbruch des - vorwiegend durch Banken betriebenen - grenzüberschreitenden Geschäfts mit Krediten und Einlagen reflektierte einerseits den reduzierten Finanzierungsbedarf im heimischen Exportgeschäft und andererseits die außergewöhnlich deutliche Zurückhaltung bei internationalen Finanzveranlagungen. Österreich zog in den ersten drei Quartalen 2009 Kapital im Ausmaß von 3,7 Mrd. Euro aus dem Ausland ab. Im gleichen Zeitraum 2008 wurden in diesem Geschäftsfeld 44,8 Mrd. Euro neu veranlagt. Auch die Verpflichtungen, die im Vergleichszeitraum 2008 noch um 33,6 Mrd. Euro aufgebaut worden waren, wurden im Berichtszeitraum um 11,9 Mrd. Euro verringert.