Wegen Bankendeal

Zypern klagt auf Schadenersatz vor EuGH

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Angeblich musste drei Großbanken bei Hilfsaktion für Zypern weit unter Wert verkauft werden.

Zwei Jahre nach der Hilfsaktion der Euro-Partner für Zypern kommen Medienberichten zufolge aus dem Land schwere Vorwürfe an die Adresse der Retter. EZB und die Euro-Finanzminister sollen die drei Großbanken Zyperns im März 2013 gezwungen haben, ihre Griechenland-Ableger an die griechische Bank Piraeus weit unter Wert zu verkaufen, berichteten der "Tagesspiegel" (Donnerstag) und der Arte-TV-Sender.

Zyprische Politiker und Notenbanker vertreten demnach die Auffassung, dass den drei Geldhäusern dadurch Verluste von 3,4 Milliarden Euro entstanden seien. Daher werde vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) auf Schadenersatz geklagt.

Die EZB lehnte am Mittwoch eine Stellungnahme ab. Ein EuGH-Sprecher sagte, er könne den Eingang einer entsprechenden Klage nicht bestätigen.

Vor gut zwei Jahren hatte sich das in Finanzprobleme geratene Zypern erst mit erheblichen Zugeständnissen Hilfskredite der Euro-Partner über zehn Milliarden Euro gesichert. Unter anderem wurde vereinbart, dass die Bankbranche des Landes deutlich schrumpfen muss. Reiche Bankkunden wurden damals über ihre Sparguthaben an der Sanierung der Institute beteiligt.

Den Medienberichten zufolge erwarb die griechische Piraeus-Gruppe seinerzeit das Griechenlandgeschäft der drei großen zyprischen Banken für 524 Millionen Euro. Anschließend habe Piraeus in ihrer Bilanz einem Gewinn von 3,4 Milliarden Euro dafür ausgewiesen. Die Transaktionen seien in der EZB schon Monate im Voraus geplant gewesen, hieß es in den Berichten unter Berufung auf ein Papier der damit beauftragten EZB-Beamten.

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