GM-Gläubiger kritisieren US-Regierung

Teilen

Eine Gruppe von General-Motors-Gläubigern ist gegen den geplanten Verkauf von GM-Filetstücken in die Offensive gegangen. Die Veräußerung an die Regierung müsse gestoppt werden, forderte der Anwalt der Gläubigergruppe, Michael Richman, am 2. Juli vor einem New Yorker Konkursgericht.

Die US-Regierung habe bei den Rettungsbemühungen für GM ihre Kompetenzen überschritten und Gesetze umgangen. Es handle sich um keinen echten Verkauf, sondern um den ersten Versuch einer Verstaatlichung über den Gläubigerschutz nach "Chapter 11". Richman sprach zudem von einem Bluff der US-Regierung, den das Gericht erkennen müsse.

Die Regierung werde sich nicht wie angedroht von der Finanzierung zurückziehen, sollte ein Verkauf nicht bis zum 10. Juli gelingen, argumentierte der Anwalt. Bei der Anhörung hatten zuvor GM-Vertreter und führende Mitglieder von US-Präsident Barack Obamas Auto-Taskforce für eine rasche Genehmigung des angestrebten Verkaufs an die Regierung plädiert. Die kritischen Gläubiger favorisieren dagegen ein klassisches Verfahren nach Chapter 11 und fühlen sich übergangen. Die US-Regierung finanziert GM während des Insolvenzverfahrens mit Milliardenhilfen und will gemeinsam mit Kanada als künftiger Eigentümer einsteigen. Ein "neuer GM-Konzern" soll die wertvollsten Stücke wie die Marken Chevrolet und Cadillac erhalten. Die deutsche GM-Tochter Opel wurde von der Bundesregierung vor dem Insolvenzverfahren gerettet.

GM verzichtet auf Rückkauf-Option für Opel

General Motors ist laut einem Zeitungsbericht inzwischen bereit, auf eine Rückkaufoption für seine frühere Tochter Opel zu verzichten. Wie das "Handelsblatt" aus GM-Kreisen erfuhr, werde die Rückkaufoption nicht mehr ernsthaft verfolgt. Damit habe sich Magna durchgesetzt.

Magna verhandelt mit GM über den Kauf des deutschen Herstellers und hatte diese GM-Forderung stets abgelehnt. Nach den bisherigen Plänen bleibt GM mit 35 Prozent an Opel beteiligt, Magna strebt eine Beteiligung von 20 Prozent an, weitere 35 Prozent sind für den Partner Magnas, die russische Sberbank, vorgesehen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.