Die Vorwürfe lauten u.a. Betrug, Unterschlagung und Geldwäsche.
Der griechische Großunternehmer Lavrentis Lavrentiadis ist am Donnerstag in Athen verhaftet worden. Laut übereinstimmenden griechischen Medienberichten verhaftete die Polizei Lavrentiadis in seinem Anwesen im südöstlichen Athener Vorort Vari. Laut dem Haftbefehl bestand Fluchtgefahr.
Die Athener Staatsanwaltschaft hat gegen Lavrentiadis im sogenannten Proton-Bank-Skandal ein Strafverfahren wegen Betrugs, Unterschlagung, Geldwäsche und Gründung einer kriminellen Vereinigung eröffnet. Der 40-jährige Lavrentiadis erwarb im Dezember 2009 31,3 Prozent der griechischen Proton Bank, die im November 2011 mit 900 Millionen Euro vom Staat gerettet wurde.
Lavrentiadis soll im Zuge seines Engagements bei der Bank 701 Millionen Euro illegal ins Ausland transferiert haben. Die Spuren führen nach Liechtenstein. Laut griechischen Medienberichten leiteten unterdessen auch die Liechtensteiner Behörden in der Sache Ermittlungen ein.
Gegenstand der Untersuchungen sind demnach dubiose Geldbewegungen auf Konten bei der von Lavrentiadis gegründeten Lamda Bank in Vaduz.
Die griechischen Staatsanwälte sprechen "vom größten Betrugsfall der vergangenen 20 Jahre". Am Mittwoch wurde bekannt, dass ein Athener Gericht die Pfändung des gesamten Vermögens von Lavrentiadis und weiteren 29 in den Proton Bank-Skandal verwickelten Personen beschlossen hat.