Mit der Aussicht auf einen Rekordgewinn hebt Toyota die Löhne in Japan so stark an wie seit 21 Jahren nicht mehr. Management und Gewerkschaftsvertreter einigten sich am Mittwoch auf eine Erhöhung der Monatsgehälter von 0,8 Prozent ab dem im April beginnenden Geschäftsjahr 2014/15. Einschließlich einer Sondervergütung für die Zeit der Betriebszugehörigkeit ist es die größte Lohnerhöhung seit 1993.
Mit dem für hiesige Verhältnisse vergleichsweise geringen Plus kommt der weltgrößte Autobauer auch Forderungen der Regierung im Kampf gegen Deflation und Wirtschaftsflaute nach. Ministerpräsident Shinzo Abe verlangt von den Unternehmen, die Mitarbeiter stärker an den steigenden Gewinn zu beteiligen, um die Konjunktur anzukurbeln und die jahrelange Deflationsspirale aus fallenden Preisen und sinkenden Investitionen zu stoppen.
Hintergrund der Forderung ist, dass die japanischen Konzerne im Auslandsgeschäft kräftig von der Yen-Schwäche profitieren, die Regierung und Notenbank mit ihrer Politik zur Stützung der Konjunktur forciert haben. So rechnet Toyota im Geschäftsjahr 2013/14, das im März endet, mit einem Rekordgewinn. Auch Rivale Nissan sowie die Elektronikriesen Panasonic und Hitachi kündigten Lohnerhöhungen an.