Großbritannien zwingt Versorger zur Transparenz

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In Großbritannien müssen sich die großen Energieversorger im Stromhandel stärker auf die Finger schauen lassen. Von den neuen Auflagen der Behörden betroffen sind auch die deutschen Konzerne RWE und E.ON. Ab nächstem Monat haben die Unternehmen zwei Mal täglich ihre längerfristigen Großhandelspreise publik zu machen - ansonsten drohen ihnen Strafen.

Das soll für mehr Transparenz im Markt sorgen und kleineren Energiefirmen bessere Geschäftschancen eröffnen, wie Energieminister Ed Deavey am Mittwoch erläuterte. "Fast zwei Millionen Kunden sind bei unabhängigen Anbietern, und wir erwarten, dass diese Reformen diesen Anbietern und allen Marktneulingen helfen zu wachsen", erklärte Andrew Wright, Chef der zuständigen Aufsichtsbehörde Ofgem.

Die steigenden Stromrechnungen sind in Großbritannien vor den Wahlen im nächsten Jahr ein politisch stark aufgeladenes Thema. Die Parteien sprechen von einem Missstand und wetteifern mit Ankündigungen, dagegen etwas zu unternehmen.

Zu den sechs großen Versorgern zählen neben RWE npower und E.ON der zum Centrica-Konzern gehörende ehemalige Staatsmonopolist British Gas, SSE, die französische EDF Energy und Scottish Power. Sie handeln auf dem Großmarkt über Broker und Börsen mit Energie. Kritiker hoffen, dass eine größere Teilnehmerzahl das Geschäft mit künftigen Stromlieferungen liquider macht und damit die Preise drückt.

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