Handel setzt Kollektivvertragsverhandlungen fort

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Die Kollektivvertragsverhandlungen für rund 520.000 Beschäftigte im Handel werden am Mittwoch fortgesetzt. Die Gewerkschaft will für den Handel heuer erstmals einen höheren Abschluss als die Metaller erreichen. Die Industrie sei von der Krise stärker betroffen als der Handel, argumentieren die Arbeitnehmer. Für den Handelsverband stellen 1,45 Prozent "das obere Ende des Vorstellbaren dar".

Die Vorstellungen des Handelsverbandes seien "in Zeiten einer nur mit milliardenteuren Stützungen durch die öffentliche Hand mühsam am Schrumpfen gehinderten Wirtschaft ein klares Signal des österreichischen Handels zur Stützung der Kaufkraft mit Augenmaß", betonte Handelsverband-Präsdident Stephan Mayer-Heinisch vor Beginn der heutigen KV-Runde.

Die Gewerkschaft will eine reale Lohnerhöhung und nicht nur die Inflation abgegolten bekommen, sondern auch einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg. Welche Inflationsrate als Verhandlungsbasis genommen wird, dürfte noch nicht ganz klar sein. Rechnet man von Oktober 2008 bis September 2009, betrug die Teuerung 0,9 Prozent. Die Tendenz sei aber sinkend, so Arbeitgeber-Verhandler Fritz Aichinger. Von November bis Oktober gerechnet betrage die Inflationsrate nur mehr 0,7 Prozent. Probleme gebe es im Großhandel, der zweistellige Minuszahlen schreibe, und dies sei zu berücksichtigen.

Ein Abschluss sei diese Woche aber durchaus möglich, so Aichinger heute zur APA. Sollte es aber noch nicht klappen, werde man am 26/27. November weiterverhandeln. Er sei sicher, dass man sich auf einen "Abschluss mit Augenmaß" erzielen werde.

Im Vorjahr einigten sich die Sozialpartner auf eine Erhöhung der Handelsgehälter per 1. Jänner 2009 auf 3,6 bzw. 3,7 Prozent bei einer Teuerung von damals 3,2 Prozent.

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